Das Orchester der Deutschen Oper Berlin steht im Kampf um seine Privilegien innerhalb des Theaters allein da. Bei einer Pressekonferenz des Leitungsteams forderte gestern selbst der Personalrat des Hauses die Musiker auf, "sofort jedes Handeln zu unterlassen, das den Spielbetrieb gefährdet".
Alle Artikel in „Kultur“ vom 07.10.1999
Da war es wieder, das schöne alte Wort: Solidarität. "Die Mitglieder anderer Orchester zeigen ihre Solidarität, indem sie darauf verzichten, sich dem Orchester der Deutschen Oper in Berlin als Aushilfe zur Verfügung zu stellen.
Von dem Komponisten, dessen sämtliche Klaviersonaten und Klavierkonzerte die japanische Pianistin in Aufsehen erregenden Zyklen in Tokio wie in London zur Aufführung gebracht hat, spielte sie bei ihrem Klavierabend in der Berliner Philharmonie nur ein kleines Stück: das Adagio in h-Moll (KV 540) von Wolfgang Amadeus Mozart. Aber welch große Wirkung erzielte Mitsuko Uchida damit!
Die alte traurige Weise geleitet "Pelleas und Melisande" auf dem Weg in die Neue Musik - sei der Terminus auch überholt von der jungen Gegenwart. Mit ihrer Aufführung der Symphonischen Dichtung von Arnold Schönberg steht die Staatskapelle Berlin einerseits noch in der Nähe des Festwochen-Themas Mahler, zugleich aber dort, wo sich Tristan und Aron imaginär begegnen, wo eine Liebesszene noch einmal den Zauber der Hochromantik beschwört, das Posanenglissando indes, unheimlich, Gefahr in unterirdischem Schlossgewölbe zeichnend, ins Unbekannte vorstößt.
Das Stella-Musicalhaus am Marlene-Dietrich-Platz öffnet erstmals seine Pforten für eine Kooperation - am 1. November startet Michael Endes "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" hier seine Deutschlandtournee.
Das Programm des Kunstfests am Kulturforum zum Jahreswechsel steht. Zwischen 30.
Einige Zuschauer kamen mit schweren Zigarren in der Brusttasche ihres Jacketts, andere nur zum Abhotten. Aber im Lauf des Abends sollten sie alle auf ihre Kosten kommen: die Aficionados der kubanischen Salonmusik, die Liebhaber romantischer Boleros, die Fans der flotten Salsa.
"Ja, das war eine schöne Zeit, als man noch irgendwo hin fliehen konnte." Heute kann der ehemalige DDR-Bürger nur noch reisen, nicht mehr fliehen.
Der Bühnenraum ist schwarz und leer. Weiße Klebestreifen am Boden markieren die enge Welt zweier Menschen, die am Tunfischregal in einem Supermarkt zufällig aufeinandertreffen - im Hintergrund eine Videoprojektion.
Die Volksbühne hat schon hinter sich, was die anderen Berliner Theater jetzt versuchen - den profunden NeubeginnRüdiger Schaper Es ist Oktober, und noch immer hat die neue Spielzeit nicht begonnen. Nicht wirklich.
"Net-condition ist die größte Anstrengung, die je gemacht wurde, um der Netzbewegung eine institutionelle Basis zu geben", sagt Peter Weibel. Net-condition, Netz-Bedingung ist der Titel der ersten Ausstellung am Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM), die der Österreicher in seiner Funktion als ZKM-Chef selbst initiiert hat.
Es muss eine lustige Party gewesen sein. Günter Grass tanzte im gestreiften Jackett zu Beatles-Musik vom Plattenspieler, Uwe Johnson sog an seiner Pfeife, Johannes Bobrowski schmuste befeuert vom Schnaps mit einer Blondine, wie am Tage drauf in der Klatschpresse zu lesen war.
Maki Ishiis erste Oper - ein opus 113, wie das Programmheft vermerkt - ist gleichzeitig auch das erste Vokalwerk des 1936 geborenen japanischen Komponisten, der seit den späten 50er Jahren immer wieder auch für längere Zeit in Berlin gelebt hat. "Das Schiff ohne Augen" entstand als Amsterdamer Kompositionsauftrag und wurde jetzt, wenige Tage nach der Uraufführung in Utrecht, auch hier vorgestellt.
Der Maler Georg Baselitz hat die Berliner Ausstellung "Das XX. Jahrhundert - Ein Jahrhundert Kunst in Deutschland" mit der berüchtigten Nazi-Ausstellung "Entartete Kunst" von 1937 verglichen.