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Sarah-Lee Heinrich, neue Bundessprecherin der Grünen Jugend.

© Bodo Schackow/dpa

Update

Nach Shitstorm wegen alter Tweets: Morddrohungen gegen neue Grüne-Jugend-Sprecherin Sarah-Lee Heinrich

Die neugewählte Grüne-Jugend-Bundessprecherin, Sarah-Lee Heinrich, bedauert einen Tweet aus 2015. Auf Twitter löst der alte Post eine Rassismus-Debatte aus.

Die neugewählte Bundessprecherin der Grünen Jugend, Sarah-Lee Heinrich, ist nach einem Shitstorm auf Twitter "massiven Morddrohungen ausgesetzt". Das sagte eine Sprecherin der Grünen Jugend dem Tagesspiegel. Heinrich werde sich daher in den kommenden Tagen nicht öffentlich zu Wort melden. "Ihre Sicherheit geht vor", sagte die Sprecherin.

Zuvor hatte Heinrich einen vor Jahren auf dem Account der damaligen Jugendlichen veröffentlichten Tweet bedauert. „Ich wurde gerade auf einen Tweet aufmerksam, in dem mein Account im Jahr 2015 „Heil“ unter einen Tweet mit Hakenkreuz kommentierte“, schrieb die 20-Jährige am Sonntag auf Twitter.

Heinrich könne sich nicht erinnern, jemals einen solchen Tweet abgesetzt zu haben - aber das mache es nicht besser. „Das war maximal dumm und unangebracht.“

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Der neu aufgetauchte Tweet löste eine Debatte auf Twitter aus. Unter dem Hashtag #Rassistin nahmen Nutzer Stellung zu anderen Äußerungen der Grüne-Jugend-Sprecherin.

Heinrich betonte, sie sei Teil einer antifaschistischen Jugendorganisation. „Dieser Tweet spiegelt in keiner Weise meine Position wieder. Es tut mir wirklich leid, einen solchen Tweet jemals abgesetzt zu haben.“ Der Tweet wurde inzwischen gelöscht.

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Sarah-Lee Heinrich und Timon Dzienus waren am Samstag zu den neuen Bundessprechern der Grünen Jugend gewählt worden. Die Sozialwissenschafts-Studentin Heinrich erhielt beim Bundeskongress der Nachwuchsorganisation in Erfurt 93,84 Prozent der Stimmen.

Dzienus äußerte sich am Montagmorgen beim TV-Sender "ntv", wollte zu den Tweets seiner Co-Sprecherin aber explizit nichts sagen. Allgemein sagte er aber: "Es braucht mehr Fairness", auf Twitter sei bewusst Stimmung gegen Heinrich gemacht worden. "Es bringt nichts, das Verhalten von sehr, sehr jungen Leuten zu kritisieren", sagte Dzienus.

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Schon vor ihrer Äußerung zu dem „Heil“-Tweet hatte Heinrich auf Twitter beklagt, seit ihrer Wahl versuchten Rechte, Shitstorms gegen sie hochzuziehen. „Haben wohl Bammel vor einer schwarzen, linken Frau.“ Gleichzeitig gab sie zu, dass Screenshots von alten Tweets von ihr kursierten, „die zum Teil vulgär oder beleidigend sind“.

„Was bei den Screenshots von Tweets mit Absicht rausgenommen wird: Die sind von 2014/2015“, kritisierte sie. „Da war ich 13/14 Jahre alt.“ Sie forderte: „Messt mich und kritisiert mich gern an meinen Positionen und meiner politischen Arbeit. Ich werde mich jetzt nicht zu allem erklären, was ich mal so mit 14 gedacht und gesagt habe, das verlange ich auch von niemandem“.

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Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt schrieb am Sonntag an die Adresse Heinrichs: „Wir machen alle Fehler. Du stehst dazu und entschuldigst dich. Danke dafür. Aber auch danke, dass du klar sagst, was ist, Ausgrenzung durch Armut, durch NichtWeissSein, durch Rassismus oder Gleichgültigkeit.“

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Auch Grünen-Abgeordneter Cem Özdemir meldete sich zu Wort. Es gebe einen Unterschied zwischen Heinrich und „denen, die sie gerade angreifen“, schrieb Özdemir auf Twitter. „Sie hat mit 14 dummes Zeug geschrieben & sich dafür entschuldigt.“

[Lesen Sie auch: Migration und Beruf: Wenn der Hintergrund im Vordergrund steht (T+)]

In ihrer Bewerbungsrede in Erfurt legte Heinrich den Schwerpunkt auf soziale Fragen. „Viele Menschen haben Angst, dass Klimaschutz bedeutet, dass es ihnen schlechter gehen wird. Das kann ich verstehen, denn auch sie wissen, wie löchrig unser Sozialstaat ist und dass sie, sobald sie arbeitslos werden, in dieser Gesellschaft nichts mehr wert sind.“ Sie kritisierte einen Mangel an Ausbildungsplätzen, schlecht bezahlte Nebenjobs für Studenten und Benachteiligung von Menschen mit Migrationsgeschichte. (mit dpa)

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