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Luka Modric nach dem 1:1 und dem EM-Aus gegen Italien.

© dpa/Jan Woitas

„Der Fußball war heute grausam zu uns“: Luka Modrics bitterer Abschied von der großen Bühne

Durch ein Gegentor in der achten Minute der Nachspielzeit verpasst Kroatien gegen Italien das EM-Achtelfinale. Der 38 Jahre alte Luka Modric erlebt ein Wechselbad der Gefühle.

Luka Modric lächelte etwas gequält und bedankte sich höflich für das Kompliment. Ein italienischer Journalist hatte ihm soeben gesagt, dass er doch bitte niemals aufhören solle mit dem Fußball. „Das wäre schön“, antwortete Modric und hielt kurz inne. „Aber irgendwann werde ich aufhören müssen.“

War das bittere 1:1 gegen Italien in Leipzig das letzte Spiel seiner großen Nationalmannschaftskarriere? Darauf wollte sich Modric nicht festlegen. Er werde weiterspielen, sagte er, noch „ein bisschen“. Bei Real Madrid hat er seinen Vertrag unlängst um ein weiteres Jahr verlängert.

Auf der ganz großen Bühne wird man Modric im rot-weiß-karierten Trikot aber wohl nicht mehr wiedersehen. Im September feiert der Mittelfeldlenker seinen 39. Geburtstag, gegen Italien wurde er mit seinem Führungstreffer zum ältesten Torschützen der EM-Geschichte.

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Das Drehbuch war schon fast zu perfekt. Nach einem schlechten Spiel gegen Albanien bäumte sich diese große kroatische Generation noch einmal auf, Modric scheiterte erst per Elfmeter an Gianluigi Donnarumma und traf wenige Sekunden später doch zum 1:0.

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Das Achtelfinale war zum Greifen nah, Modric wartete nach seiner Auswechslung am Spielfeldrand auf den Abpfiff – doch dann kam die Wendung. Mit der letzten Aktion des Spiels glich Mattia Zaccagni in der achten Minute der Nachspielzeit für Italien aus.

„Leider war der Fußball heute, wie schon gegen Albanien, grausam zu uns“, sagte Modric. Theoretisch besteht für Kroatien noch die Chance, als Dritter weiterzukommen, doch dem Kapitän ist anzusehen, dass er daran nicht glaubt. Es riecht nach Abschied.

2006 spielte Modric sein erstes großes Turnier, in Deutschland, nun verlässt er auch hier die große Fußballbühne. Bei der WM 2018 führte er Kroatien ins Finale, vor zwei Jahren in Katar zu Platz drei. 178 Mal lief er für sein Land auf, vielleicht kommen noch ein paar Spiele hinzu, aber das Ende naht.

In dieser Saison war Modric schon weit weg von der früheren Weltklasse. Die Dynamik, die ihn mit wehender Mähne über das Feld galoppieren ließ, ist verloren. Es ist zwar immer noch fast unmöglich, Modric den Ball abzunehmen, er schafft es aber kaum, in die gefährlichen Zonen des Spielfeldes vorzudringen. Außer er ist wie gegen Italien nach einem verschossenen Elfmeter noch im Strafraum.

Seine Nationalmannschaftskarriere hätte ein besseres Ende verdient gehabt, seinem Legendenstatus kann das frühe Aus aber nichts anhaben. Luka Modric verlässt die große Bühne als wohl bester kroatischer Fußballer der Geschichte und einer der erfolgreichsten Mittelfeldspieler überhaupt.

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