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Kinder stehen besonders im Fokus der Langen Nacht der Wissenschaften: Szene aus der Berliner Hochschule für Technik.

© Zarko Martovic

Lange Nacht der Wissenschaften am 22. Juni: So kommen Sie gut durch den Veranstaltungsdschungel

Am Sonnabend laden die Berliner Wissenschaftseinrichtungen zur Langen Nacht der Wissenschaften ein. Mit ein bisschen Vorbereitung findet jeder das, was ihn interessiert.

Noch vor zehn Jahren hätte man es sich nicht vorstellen können, aber Ereignisse wie die Wahl Donald Trumps, Brexit, Covid-19-Pandemie, Erderwärmung oder Russlands Überfall auf die Ukraine haben offengelegt, dass es viele Menschen gibt, die lieber ihren eigenen Wahrheiten und Fakten glauben, die wissenschaftlichen Erkenntnisprozessen nicht trauen, die von Kopf bis Fuß von Misstrauen erfüllt sind und das als „kritisch“ bemänteln. Kurz: dass Wissenschaft massiv in der Öffentlichkeit steht, angegriffen wird und sich rechtfertigen muss.

Veranstaltungen wie die Lange Nacht der Wissenschaften in Berlin an diesem Samstag, 22. Juni, sind da geeignet, ein anderes, besseres, realistischeres Bild von dem zu schaffen, was Wissenschaft macht – und vielleicht auch, eines ihrer elementaren Grundmerkmale besser zu verstehen: Das Wissen, das sie im Wortsinn „schafft“, ist immer nur vorläufig, nie endgültig. Es ist Prozessen unterworfen und gilt immer nur so lange, bis neue Erkenntnisse dem Wissen wieder eine andere Richtung geben.

Fünf Regionen im Berliner Stadtgebiet

Rund 70 Einrichtungen nehmen teil, sie verteilen sich auf fünf geografische Bereiche im Stadtgebiet: Südosten (Adlershof, Schöneweide), Südwesten (Dahlem, Steglitz), Westen (Charlottenburg, Schöneberg, Spandau), Norden (Buch) und Zentrum. Das Programm ist äußerst vielfältig, ein spielerischer Besuch der Webseite langenachtderwissenschaften.de zur Vorbereitung und Planung unerlässlich. Im Grunde muss jeder selbst schauen, wo seine Interessen und Neigungen liegen.

Zahlreiche Filter bieten sich an, empfehlenswert ist der Filter „Fachrichtungen“ – der die Zahl der Veranstaltungen schonmal auf ein übersichtliches Format reduziert. Klickt man zum Beispiel „Meteorologie“ an, findet man nur noch 19 Termine. Einer davon, „Nass, nasser, am nassesten – Regen in Berlin“, bietet Antworten auf die Fragen, ob es in Berlin zu wenig regnet und wie die klimatische Zukunft der Stadt aussehen kann (Wetterturm, Steglitz, Schmitt-Ott-Straße 13, 17-21 Uhr).

Wer „Architektur“ anklickt, freut sich vielleicht über eine Führung zu Bauten und Bäumen auf dem wenig bekannten Campus Nord der Humboldt-Universität in Mitte, eine grüne Oase. Hier erfahren Besucher mehr zum Thema urbanes Grün und den Zusammenhang von Botanik und Städtebau (Treffpunkt vor dem Tieranatomischen Theater, Mitte, Philippstraße 13, 17 Uhr).

Wer wissen möchte, wie sich ein Tag auf dem antiken Forum Romanum angehört haben muss, welche Geräusche wahrnehmbar waren und wo man stehen musste, um etwa Caesar oder Cicero während einer Rede gut zu hören, der kann eine entsprechende Simulation beim Mitmach-Experiment im Archaischen Saal der Humboldt-Universität erleben (Mitte, Unter den Linden 6, Westflügel, 2. OG, Raum 3092, 17-23 Uhr).

Eine wissenschaftliche Mitarbeiterin am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin während eines Crispr-Verfahrens.

© picture alliance / Gregor Fischer

Wer sich hingegen für neueste medizinische Entwicklungen interessiert, ist zum Beispiel im Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in Buch gut bedient. Dort wird die Technologie der Genschere Crispr erklärt und es gibt die Möglichkeit, selbst zur Pipette zu greifen und Gene zu manipulieren (Buch, Robert-Rössle-Straße 10, Haus C83, um 17.30 Uhr, 19 Uhr und 20.30 Uhr).

Auch ein Filtern nach Stadtgebieten, Einrichtungen, Uhrzeiten oder Veranstaltungsarten (Vortrag, Führung, Film, Ausstellung, Workshop u. a.) ist möglich – oder etwa nach Veranstaltungen für Kinder. Die sind ohnehin eine äußerst relevante Zielgruppe: Durch die innovativen Veranstaltungsformate würde die Lange Nacht Forschung greifbar machen und gerade bei den jüngsten Besucherinnen und Besuchern Neugierde und Begeisterung wecken, sagte Berlins Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra auf einem Pressegespräch zur Vorstellung des Programms.

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