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Ueli Roost, Konzernchef und Verwaltungsratspräsident der Schweizer Sulzer AG, hat am Montag alle Firmenfunktionen niedergelegt. Wie das Unternehmen mitteilte, ist der sofortige Abtritt Roosts eine Reaktion auf den Widerstand der Aktionäre und soll dazu beitragen, den unfreundlichen Übernahmeversuch des Financiers Rene Braginsky abzuwehren.

Privaten Anlegern klingen in diesen Tagen die Worte von Portfolio-Strategen wie Hohn in den Ohren: Demnach schlägt langfristig die Aktie jede andere Anlageklasse. Tatsache ist aber auch, dass Investoren immer bessere Nerven brauchen, wenn sie in Aktien investieren.

Durch den Verkauf von Anteilen an seiner Mobilfunktochter KPN Mobile hat der niederländische Telefonkonzern KPN im vergangenen Jahr schwarze Zahlen geschrieben. Wie KPN am Montag in Amsterdam mitteilte, erwirtschaftete der Konzern im Jahr 2000 einen Überschuss von 1,87 Milliarden Euro (3,67 Milliarden Mark).

"Die Aktienanalysten der großen amerikanischen Investmentbanken dürfen keine Verkaufsempfehlungen von Unternehmen herausgeben, mit denen die Bank noch große Deals machen will." Der Vorwurf wiegt schwer, den Philip Townsend, selber Mitglied der in den letzten Wochen ins Kreuzfeuer der Kritik geratenen Analystengilde, erhebt.

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Lufthansa, Jürgen Weber, ist Spekulationen um einen angeblichen Ergebniseinbruch bei der Fluggesellschaft entgegen getreten. Ein Gewinnrückgang von mehr als 35 Prozent sei nicht mehr als eines von mehreren unwahrscheinlichen Planspielen für 2001, sagte Weber am Montag.

Mit einem Jahresüberschuss von 4,254 Millionen Mark konnte die Fernheizwerk Neukölln AG ihr Geschäftsergebnis 2000 gegenüber dem Vorjahr um 44 000 Mark geringfügig erhöhen. Der Umsatz des Unternehmens stieg um vier Prozent von 30,2 Millionen auf 31,5 Millionen Mark.

Der US-Handelskonzern Wal-Mart hat erneut mit einer groß angelegten Preissenkungsoffensive die deutsche Lebensmittelbranche aufgeschreckt. Wie das Unternehmen am Montag in Wuppertal mitteilte, senkt es ab sofort bei mehr als tausend Einzelartikeln dauerhaft die Preise.

Die EU-Kommission wird voraussichtlich an diesem Mittwoch den Zusammenschluss von Bombardier und der Daimler-Chrysler-Tochter Adtranz zum weltgrößten Bahntechnikhersteller billigen. Damit werde Brüssel rund vier Wochen vor Ablauf der offiziellen Prüffrist entscheiden, hieß es aus Kommissionskreisen.

Analyst Mark Constant von der Investmentbank Lehman Brothers hat die Bewertung des größten US-Brokers Merrill Lynch von "Kauf" auf "Starker Kauf" hochgestuft - auch die Merrill-Konkurrenten Goldman Sachs und Morgan Stanley Dean Witter setzte er wieder auf seine aktuelle Liste der Kaufempfehlungen. Lehman konstatiert bei Merrill Lynch und den anderen langfristiges Wachstumspotential und im Vergleich zu anderen Segmenten der Finanzbranche deutlich bessere Eigenkapitalrenditen.

Ein Ende der seit Wochen anhaltenden Negativnachrichten aus dem Technologie- und Kommunikationsmarkt ist nicht in Sicht. Obwohl sich die Technologiewerte des Deutschen Aktienindex Dax und auch der Neue Markt am Montag von Vorwochenverlusten erholen konnten, überschattete eine Umsatzwarnung des Software-Herstellers Intershop AG den Börsentag.

Nach dem Baubeginn für die erste kommerzielle Transrapid-Strecke der Welt in Shanghai drückt das Entwicklungskonsortium in China weiter aufs Tempo: Wie aus einer deutschen Wirtschaftsdelegation verlautet, hat nun neben Peking auch Hongkong erstes Interesse an der Technik bekundet. Transrapid International, das Gemeinschaftsunternehmen von Thyssen-Krupp und Siemens, ist in China verstärkt auf Akquisitionstour.

Ein Mythos verblasst. Bis zum Wochenende reihte sich Intershop noch in die Gruppe der substanzhaltigen und glaubwürdigen Technologiewerte ein: Die Software-Produkte der Jenaer sind am Markt anerkannt, das Unternehmen darf sich als Nummer Eins unter den Entwicklern von Plattformen für den elektronischen Handel bezeichnen, und selbst die überraschende Gewinnwarnung vom zurückliegenden Jahresende kratzte nicht am seriösen Ruf des Managements.

Von Antje Sirleschtov

Trotz des Gewinneinbruchs um 29 Prozent im ersten Quartal scheinen die Manager bei der Investmentbank Lehman Brothers optimistischer zu sein als der Rest der Branche. Lehman will die Zahl seiner Mitarbeiter in diesem Jahr noch um zehn Prozent erhöhen, weil sie ein starkes Geschäft in Europa erwarten.