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Berlin: Das Kreuz mit dem Nordkreuz

Der Bahnhof Gesundbrunnen wird umbenannt

Noch trägt der Bahnhof auch im Fahrplanentwurf 2006 seinen vertrauten Namen: Gesundbrunnen. Doch das soll sich bald ändern: Die Bahn will Ende Mai kommenden Jahres aus „Gesundbrunnen“ das „Nordkreuz“ machen. Dass der Bahnhof in dem im Internet eingestellten Fahrplanentwurf noch immer „Gesundbrunnen“ heißt und unter „Nordkreuz“ nichts zu finden ist, sei ein Fehler, der rasch behoben werde, sagte ein Bahnsprecher. Der Protest gegen die Umbenennung geht aber weiter.

Erst vor kurzem hatte die Bahn überraschend den Namenswechsel mitgeteilt. Wenige Wochen vorher hatte Bahnchef Hartmut Mehdorn noch verkündet, neben dem Lehrter Bahnhof, der zum „Hauptbahnhof“ wird, werde nur noch aus dem Bahnhof Papestraße das neue „Südkreuz“. Gesundbrunnen solle seinen Namen behalten. Die neue Bezeichnung „Nordkreuz“ sei logisch, argumentiert die Bahn jetzt. Schließlich gebe es bereits ein West- und ein Ostkreuz sowie von 2006 an dann auch das Südkreuz. Die Umbenennungen seien mit dem Senat abgestimmt worden.

Die politischen Gegner im Abgeordnetenhaus, Bernd Schimmler (SPD) und Stephan Tromp (CDU), wehren sich gemeinsam gegen die Umbenennung. Sie wollen einen Brief an Bahnchef Hartmut Mehdorn schreiben. Zudem planen sie, eine gemeinsame Initiative im Abgeordnetenhaus zu initiieren. Und zudem wollen sie Unterschriften für den alten Namen sammeln. Bahnchef Mehdorn hat sich allerdings auch durch 60 000 Unterschriften nicht davon abbringen lassen, den Bahnhof Zoo als Fernbahnstation aufzugeben.

Die Bahn stört es auch nicht, dass es zwei Stationen vom künftigen Nordkreuz entfernt den Nordbahnhof gibt. Auch dem Ostbahnhof folge zwei Stationen weiter das Ostkreuz. Und aus dem 114-Millionen-Euro-Projekt Nordkreuz wird vielleicht sogar noch ein „richtiger“ Bahnhof. Die Bahn sucht weiter Investoren für ein Empfangsgebäude mit Läden oder Büros. Vorläufig gebe es nur zwei „vorzeigbare“ Pavillons für den Reisebedarf. Keinen Widerstand gegen die Umbenennung gibt es aus dem Gesundbrunnen-Center. Es behält seinen ortsteilbezogenen Namen.

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