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Märkische Kurve. Viele brandenburgische Städte pflegen Partnerschaften mit Hertha, vor allem im Havelland gibt es viele Fans.

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Streit um Miete fürs Olympiastadion: Woidke will Hertha nach Brandenburg locken

Hertha soll bald doppelt so viel Miete im Olympiastadion zahlen. Ministerpräsident Woidke bietet Hertha Gespräche für ein Stadion in Brandenburg an.

Er ist selbst Hertha-Fan, war früher bei vielen Spielen im Olympiastadion. Und in seiner Lausitzer Kleinstadt Forst hat er einst einen Fanclub für den Verein gegründet. Nun will Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) den Berliner Fußball-Bundesligisten, der mit dem Senat aktuell wegen einer drastischen Mieterhöhung fürs Olympiastadion über Kreuz liegt und mittelfristig ein neues Stadion bauen will, nach Brandenburg locken.

„Wir würden uns freuen, wenn Hertha sich dafür entscheiden sollte. Das Angebot steht“, sagte Woidke am Freitag. Er persönlich könne sich zwar immer noch kaum vorstellen, dass Hertha sich wirklich vom Olympiastadion trenne. Aber er sei gern zu Gesprächen mit Hertha-Manager Michael Preetz bereit. Der wiederum bekräftigte sein Unverständnis über die Berliner Pläne, die Miete für das Olympiastadion zu verdoppeln.

Das sei eine Forderung, „die wir so nicht nachvollziehen können“. Vor diesem Hintergrund kommentierte Preetz das Woidke-Angebot so: „Mindestens haben wir das als freundlichen Hinweis zur Kenntnis genommen.“ Ein Satz, bei dem die Betonung auf mindestens lag. Klar sei, dass es eine Lösung im Olympiastadion geben müsse, sagte Preetz. „Aber wir intensivieren auch andere Pläne.“

Großstadien werden nicht mitten in der Stadt gebaut

Und da wittert Woidke eine Chance für Brandenburg. Womit er den Verein locken will? „Wir haben eine funktionierende Infrastruktur, eine wunderschöne Umgebung, motivierte Mitarbeiter. Und was Hertha betrifft – es gibt hunderttausende Fans in Brandenburg“, sagte der Regierungschef. „Was wir bieten können, das wissen schon viele Berliner Firmen, die sich in den letzten zehn, zwanzig Jahren aus Berlin herausbewegt und vor den Toren der Hauptstadt investiert haben.“ Zudem sei es auch international mittlerweile üblich, dass Großstadien nicht mitten in der Stadt gebaut werden.

Über einen konkreten Ort wollte Woidke noch nicht spekulieren. Klar ist, dass er gut erreichbar, an der S-Bahn oder dem Berliner Ring liegen muss, damit Fans aus Berlin und aus Brandenburg gut anreisen könnten. Hertha hatte schon 2008 einmal erwogen, ein neues Stadion notfalls außerhalb der Stadtgrenze zu bauen. Damals waren der Europark Dreilinden und das Autobahnkreuz Oranienburg im Gespräch. Verkehrsgünstig gelegen wäre auch der Bereich des neuen BER-Flughafens Schönefeld. Woidke selbst betonte, dass es allenfalls ein „mittelfristiges Ziel“ wäre. „Persönlich wichtiger ist mir erst einmal, dass es Hertha in die Champions League schafft“.

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