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Angela Merkel und Robert Habeck beim Trauergottesdienst für Wolfgang Schäuble. (Archivbild)

© IMAGO/Political-Moments

Würdigung zum 70. Geburtstag im Juli: Habeck lobt Merkels „feinen Spott und schneidenden Witz“

Der grüne Wirtschaftsminister würdigt die Ex-Kanzlerin in einem Beitrag im „Rolling Stone“. Als eine politische Leistung wird hervorgehoben, dass Merkel dem „rechten Populismus“ widerstanden habe.

16 Jahre lang prägte sie Deutschland, im Juli wird Angela Merkel 70 Jahre alt. Aus diesem Anlass zollt Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) der früheren CDU-Bundeskanzlerin großen Respekt. „Der feine Spott war bei ihr so zu Hause wie der schneidende Witz und Humor – das Pathos, die Emotion, die Leidenschaft weniger“, schrieb Habeck in einer am Donnerstag vorab veröffentlichten Würdigung zu Merkels 70. Geburtstag im Magazin „Rolling Stone“.

Der Wirtschaftsminister bezeichnete Merkel als Regierungschefin, die für Stabilität gestanden habe: Die CDU-Politikerin habe „Normalität in Perfektion“ verkörpert. Habeck schrieb: „Merkel konnte man sich beim Kuchenbacken oder Kartoffelschälen oder beim „Tatort“-Gucken vorstellen.“ Und weiter: „Man wusste, dass sie auch als Regierungschefin in den Supermarkt und ins Kino, ins Theater ging.“

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Ihre eigene Biografie als ostdeutsche Frau habe sie selten politisch eingesetzt.

Lobend hob Habeck hervor, dass sich Merkel im Laufe ihrer Karriere gegen viele männliche Widersacher in der CDU durchgesetzt habe. Merkels „Umgang mit männlichen Parteigranden“ bezeichnete Habeck als einen „Sieg über den Chauvinismus“.

Die Ära Merkel habe dem Land „Stabilität, der Union die Mitte und den Deutschen das Gefühl gegeben, dass wir Weltmeister bleiben können, indem wir alles lassen, wie es ist“, schrieb Habeck. Eine von Merkels großen Leistungen sei gewesen, „dass sie die Union über sechzehn Jahre lang in der Mitte gehalten, sie immun gegen die Versuchung des rechten Populismus gemacht“ habe. „Was man für die Zeit nach ihr nicht ungebrochen sagen kann.“

Aus Sorge davor, den Wählerinnen und Wählern etwas zuzumuten, seien aber auch notwendige Veränderungen liegengeblieben. „Unnötig zu sagen, dass hier auch ein Erklärungsansatz liegt, warum die Ampel so unbeliebt ist“, schrieb Habeck. Natürlich gebe es in der Ampel einige Management- oder Performanceprobleme. „Aber vielleicht gerät Zustimmung nach einer langen Phase ohne Anstrengung auch strukturell unter Druck, wenn eine Regierung eine Reformregierung ist.“ 

Die frühere Bundeskanzlerin Merkel wird am 17. Juli 70 Jahre alt. Sie war von 2005 bis 2021 im Amt. (AFP)

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