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Abbildung sichergestellter Ecstasy-Tabletten mit erhöhtem Wirkstoffgehalt.

© Landeskriminalamt Niedersachsen

Update

60 „Blue Punisher“-Pillen sichergestellt: Polizei nimmt mutmaßlichen Drogendealer aus Berlin auf Fusion-Festival fest – Veranstalter warnen

Zwei Mädchen starben, weil sie „Blue Punisher“ genommen haben sollen. Nun hat die Polizei einen 29-Jährigen auf der Fusion festgenommen, der die Droge dort verkauft haben soll.

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Die Polizei hat beim Fusion-Festival in Lärz (Mecklenburg-Vorpommern) einen Mann aus Berlin festgenommen, der dort unter anderem die gefährliche Droge „Blue Punisher“ verkauft haben soll. Das teilte die Polizei in Neubrandenburg mit.

Den Angaben nach soll der 29-Jährige am Mittwochnachmittag auf dem Festival-Gelände versucht haben, mit den Drogen zu dealen. Einem Zeugen fiel dies auf, er meldete sich bei den Fusion-Veranstaltern. Nachdem die Security bei dem Verdächtigen Betäubungsmittel und Bargeld in großen Mengen gefunden hatte, wurde die Polizei eingeschaltet.

Die Beamten fanden bei dem mutmaßlichen Dealer aus Berlin nach eigenen Angaben „ein ganzes Potpourri an Drogen“. Bei sich hatte er unter anderem mehrere Hundert Ecstasy-Pillen, darunter 60 „Blue Punisher“-Pillen, mehr als 180 LSD-Trips, weitere Betäubungsmittel in nicht geringer Menge sowie Tütchen mit einer kristallinen Substanz, die noch analysiert werden muss. Auch mehr als 10.000 Euro Bargeld „in szenetypischer Stückelung“ seien sichergestellt worden.

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Die Polizei nahm den Mann wegen des Verdachts des unerlaubten Handels mit Betäubungsmitteln vorläufig fest. Ob er in Haft kommt, soll am Donnerstag in Absprache mit der Staatsanwaltschaft Neubrandung geprüft werden.

„Blue Punisher“ (deutsch: „blauer Bestrafer“), eine dreieckige blaue Tablette mit einem Totenkopf, wird auch als „hoch dosierte Ecstasy-Tablette“ bezeichnet. Nach der Einnahme einer Tablette mit diesem Namen soll ein 13-jähriges Mädchen in Mecklenburg-Vorpommern gestorben sein.

Ebenfalls durch diese Droge gestorben sein soll eine 15-Jährige im brandenburgischen Rathenow. Die genauen Obduktionsergebnisse und das Ergebnis einer toxikologischen Untersuchung stehen allerdings noch aus. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen einen Jugendlichen.

Fusion-Festival warnt vor Ecstasy-Pille „Blue Punisher“

Die Veranstalter des Musikfestivals selbst sensibilisieren ihre Besucher mit Aushängen und Warnfotos vor den Gefahren von „Blue Punisher“. „Wir hoffen außerdem, dass unsere Gäste auch durch die mediale Berichterstattung vor den hochdosierten Pillen gewarnt sind“, sagte ein Festivalsprecher am Donnerstag.

Auf dem Festival stelle die Drogenberatung von eclipse an zentraler Stelle weitere Pillenwarnungen und Analyse-Ergebnisse bereit, sagte der Festivalsprecher zudem. „Chemikerinnen können vor Ort Analysen von Stoffen durchführen. Die Analyse-Ergebnisse werden unmittelbar veröffentlicht und gegebenenfalls mit Warnungen versehen“, teile ein Sprecher des Festivals dem Tagesspiegel mit. Mit dem Verein für akzeptierende Drogenarbeit und psychedelische Krisenintervention eclipse arbeite die Fusion schon seit 20 Jahren zusammen.

Der Sprecher verwies auch darauf, dass es bei dem Festial schon seit langem ein Support-Team gebe. „Unser medizinisches Team umfasst 400 Personen, darunter 60 Ärztinnen und Ärzte, 180 Medizinstudierende, ein etwa 60-köpfiges psychologisches Team sowie Pflegerinnen und Pfleger.“ Aufklärung und Information sei wichtig. Das mache man bei Fusion aber nicht erst dieses Jahr. Politisch wichtig sei, dass Drogen legal getestet werden könnten, so wie das in Modellversuchen in Berlin schon geschehe. Solche Tests könnten Leben retten, so der Sprecher.

Das Techno- und Kultur-Festival in Lärz ist am Mittwoch gestartet, bis Sonntag werden bis zu 70.000 meist jüngere Gäste erwartet. (mit dpa)

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