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Erst wollten sie streiken, dann baten sie ohne Erfolg um solidarische Nothilfe der Kollegen und nun planen Berliner Röntgenärzte, ihre eigene Selbstverwaltung zu verklagen. "Wir arbeiten 60 bis 70 Stunden am Tag, diagnostizieren Patienten im Auftrag anderer Ärzte mit teuren hochmodernen Röntgengeräten, Computer- oder Kernspintomographen, sagt die Kreuzberger Radiologin Gloria Yenerim, "doch unsere Honorare für Röntgendiagnostik sind mittlerweile so tief gefallen, dass wir nur noch Verluste machen".

Die Mietbelastung der Berliner Haushalte ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Im Durchschnitt mussten im April 1998 die rund 1,45 Millionen Mieterhaushalten 27 Prozent ihrer Netto-Einnahmen für Miete ausgeben, wie das Statistische Landesamt am Montag mitteilte.

Vermutlich ein Radiator löste gestern früh einen Wohnungsbrand an der Yorckstraße aus. Die Wohnung im dritten Stockwerk des Gebäudes wurde völlig zerstört, der 50-jährige Mieter erlitt eine Rauchvergiftung.

Die Kosten im öffentlichen Dienst steigen wieder an - 10 750 Stellen sollen bis 2004 abgebaut werdenUlrich Zawatka-Gerlach Trotz des drastischen Stellenabbaus in der Berliner Verwaltung bleiben die Personalkosten unverändert hoch. 1999 werden voraussichtlich 13,9 Milliarden Mark für die Arbeiter, Angestellten und Beamten im öffentlichen Dienst - einschließlich Altersversorgung - ausgegeben.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Mit dem Hörspiel "Jenny" von John von Düffel hat am Sonntagabend in der Berliner Akademie der Künste die diesjährige "Woche des Hörspiels" begonnen. Zum Abschluss vergibt eine Publikumsjury am Freitag einen "Lautsprecher" für das beste Hörspiel.

Die Klischees vom Schmuddelbezirk, von der Berliner "Bronx" wird Neukölln kaum los. Was daran stimmt und was nicht, lässt sich vielleicht auf der Fotoausstellung "Zwischen Döner Kebab und Gottesacker" in Erfahrung bringen.

Unter dem Titel "Gesammelte Räume - Gesammelte Träume" ist die Sammlung Grothe mit zeitgenössischer Kunst aus Deutschland vom kommenden Sonntag an im Berliner Martin- Gropius-Bau zu sehen. Mit der ersten großen Gesamtschau erhält die Sammlung von Hans Grothe damit erstmals die ihr angemessene Würdigung.

Hoch droben im äußersten Norden Europas, am Rande des Eismeers, liegt die kleine Insel Makkaur: ein schroffes Stück Erde, das wie ein letztes Bollwerk der Zivilisation dem Wind und dem Meer trotzt. Doch allen Härten zum Trotz ist die Insel den Menschen, die sich hier festgekrallt haben, längst zu einem Garten Eden geworden - der allerdings dem Untergang geweiht ist.

Das Universitätsklinikum Benjamin Franklin (UKBF) der Freien Universität hat von der Stefan-Morsch-Stiftung eine Spende über eine Million DM erhalten. Die Stiftung ist eine der wichtigsten Einrichtungen in Deutschland für die Verbesserung von Transplantationen von Knochenmark- oder Stammzellen bei Leukämie, wie der Leiter der Medizinischen Klinik III an dem Klinikum, Eckhard Thiel, am gestrigen Montag mitteilte.

Es liegt zentral, ist gut erschlossen und wird dennoch als städtebauliches Niemandsland empfunden: Das Gelände zwischen Technischer Universität und Bahnhof Zoo, zwischen Hardenberg-, Fasanen-, Jebensstraße, Hertzallee und Landwehrkanal in Charlottenburg. Stadtplaner Florian Mausbach und Architekt Josef Paul Kleihues haben als Diskussionsbeitrag Pläne für einen neuen Stadtteil namens "Europolis" am Bahnhof Zoo entwickelt, mit einem bis zu 300 Meter hohen Gebäude.

Wer heute im Stau steht oder sich über Umleitungen ärgert, kann nicht auf Demonstranten schimpfen: Den zweiten Tag in Folge sind in der ganzen Stadt keinerlei Kundgebungen angemeldet. Vieleicht liegt es am Wetter.

Jetzt haben die Stadtplaner, ganz privat, im Höhenrausch die Gegend hinter dem Bahnhof Zoo entdeckt oder besser: Wieder entdeckt. Vor zwei Jahren waren vorsichtshalber noch Architekturstudenten beauftragt worden, bis zu 400 Meter hohe Wolkenkratzer an der Jebensstraße zu entwerfen.