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Junge Polizeibeamte sitzen 2017 bei der feierlichen Vereidigung der Berufsanfänger des mittleren und gehobenen Dienstes bei der Berliner Polizei in Berlin.

© dpa/Bernd von Jutrczenka

Berliner Gewerkschaft klagt: Guter Polizei-Nachwuchs immer schwerer zu finden

1200 neue Auszubildende braucht die Berliner Polizei jedes Jahr. Das ist nicht wenig. Dabei kommt nur ein Bruchteil der Bewerber wegen ihrer Qualifikation in Frage.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat große Probleme bei der Nachwuchsgewinnung für die Berliner Polizei beklagt. Die Zahl qualifizierter Bewerber gehe weiterhin zurück, in manchen Bereichen sei die Abnahme „dramatisch“, teilte die GdP am Mittwoch mit. Mitschuld daran seien auch Teile der Politik, die der Polizei „seit Jahrzehnten mit großem Misstrauen“ gegenüber stehen würden.

Schon länger hat die Berliner Polizei Probleme mit zu wenig guten Bewerbern für die Ausbildung von derzeit etwa 1200 neuen Polizisten pro Jahr. Zwar meldeten sich viele Bewerber, ein Großteil falle aber bei den Prüfungen besonders wegen schlechter Deutschkenntnisse oder Unsportlichkeit durch. Auch während der Ausbildung steige etwa jeder Sechste aus.

Laut GdP bewarben sich bis Ende 2022 für den gehobenen Polizeidienst, der mit einem Studium verbunden ist, 508 Menschen, darunter 31 Prozent Frauen und 43 Prozent Bewerber mit Migrationshintergrund. Besetzt werden sollen in diesem Frühjahr 180 Stellen. Vor einem Jahr hatten sich demnach 662 Menschen beworben.

Für den mittleren Dienst der Streifenpolizisten gab es demnach 2971 Bewerbungen für 312 geplante Stellen, eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Für die 120 Stellen bei der beliebten Kriminalpolizei sehe die Bewerberlage traditionell gut aus.

Pro Jahr gehen 750 bis 800 ältere Polizistinnen und Polizisten von knapp 19.000 Beamten in Pension. Gleichzeitig beginnen 1200 junge Männer und Frauen mit ihrer Polizeiausbildung.

2024 will die Berliner Polizei über 18.900 Polizisten verfügen, bis 2030 sollen es 20.000 sein. Geeignete Bewerber zu finden, werde allerdings immer schwieriger, stellte Polizeipräsidentin Barbara Slowik mehrfach fest. Wegen der Arbeitszeiten und des Images fehlten insbesondere junge Frauen, außerdem gebe es auf dem Arbeitsmarkt große Konkurrenz von Firmen. (dpa)

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