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Blick auf die Justizvollzugsanstalt Plötzensee.

© Paul Zinken/dpa

Die Gefangenen hätten ihm leidgetan: Berliner Vollzugsbeamter gab Handys an Häftlinge

Der Beamte schmuggelte gegen Geld Handys und Drogen in das Gefängnis. Außerdem fanden die Ermittler bei ihm illegale Waffen.

Ein Justizvollzugsbeamter hat in einem Prozess um schwere Bestechlichkeit zugegeben, gegen Geld Mobiltelefone in die Jugendstrafanstalt Berlin-Plötzensee geschmuggelt zu haben. Insassen hätten ihn „bequatscht“, sagte der 45-Jährige am Dienstag zu Prozessbeginn vor dem Landgericht.

Die Strafgefangenen hätten ihm auch leidgetan. Er habe im Gegenzug „kleinere Beträge“ erhalten und keinen nennenswerten Nutzen aus den Taten gezogen. Was letztlich Grund für sein Handeln war, könne er nicht sagen. Das Schmuggelgut sowie das vereinbarte Entgelt für den Angeklagten sollen Besucher in Schließfächern des Gefängnisses deponiert haben.

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Der Beamte soll die Dinge sodann an die jeweiligen Inhaftierten weitergeleitet haben. Dem Mann werden neun Fälle zwischen April und Juni 2019 zur Last gelegt. Im letzten hätten sich auch kleinere Mengen Drogen in einer Tüte befunden, die weitergegeben werden sollte, hieß es.

Zudem soll der 45-Jährige bei dienstlichen Gelegenheiten rechtsgerichtete Tätowierungen auf seinen Unterarmen zur Schau gestellt haben. In seiner Wohnung wurden zwei halbautomatische Pistolen sichergestellt, für die er keine Erlaubnis hatte. (dpa)

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