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Bausparen wird in der Hauptstadt wieder beliebter.

© Denis Junker / Fotolia

Commerzbank blickt auf 2022 zurück: Berliner Anleger setzen wieder auf Bausparen

Bei der Geldanlage suchen Privathaushalte Sicherheit. Doch auch eine andere Art von Anlage ist vergangenes Jahr in der Beliebtheit gestiegen.

Inflation, Krieg und Energiekrise – bei der Finanzplanung mussten die Berlinerinnen und Berliner 2022 umdenken. Das zeigt ein Jahresrückblick der Commerzbank Berlin. Privathaushalte setzten auf Bausparen, Unternehmen benötigten Kredite zur Krisenbewältigung.

Im Privatkundengeschäft gewannen Aktien demnach an Bedeutung. Die Bank betreut nach eigenen Angaben ein Depotvolumen von 6,6 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr ist es zwar um 13,1 Prozent gesunken, offenbar aufgrund der allgemein gefallenen Kurse.

Aktien werden beliebter

Doch viele Anleger:innen hätten diese Marktsituation für einen Einstieg genutzt und günstige Aktien beziehungsweise darauf basierende Finanzprodukte gekauft, sagt Matthias Petschelt, der als Commerzbank-Gebietsleiter für privaten Vermögensaufbau zuständig ist. Der Experte empfiehlt: „Eine Anlage in Wertpapiere bleibt gerade in diesen Zeiten auch sinnvoll, denn sie bietet auf lange Sicht den besten Inflationsschutz.“

Die Verbraucherzentrale Deutschland schreibt ebenfalls auf ihrer Website: „Mit Aktien sind deutlich höhere Erträge möglich als mit sicheren Zinspapieren.“ Allerdings: „Setzen Sie nicht auf eine oder wenige Aktien, sondern streuen Sie Ihr Aktienportfolio breit“, empfehlen die Verbraucherschützer.

44,4
Prozent stieg das Volumen bei Bausparverträgen.

Die Commerzbank Berlin stellte 2022 eine gestiegene Nachfrage nach Bausparverträgen fest. Das Bestandsvolumen stieg im Vergleich zum Vorjahr um 15,7 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro. Neue Verträge mit einem Gesamtvolumen von 62 Millionen Euro wurden abgeschlossen, ein Zuwachs von 44,4 Prozent.

Beim Bausparen wird ein Sparplan mit einem Darlehen verbunden. Die Verbraucherzentrale empfiehlt Bausparverträge für Privathaushalte, die in etwa sechs bis acht Jahren eine Immobilie modernisieren oder sanieren wollen und dafür bis zu 50.000 Euro benötigen.

„Wenn Sie die Voraussetzungen für die Wohnungsbauprämie oder Arbeitnehmersparzulagen erfüllen, könnte ein Bausparvertrag für Sie als Geldanlage interessant sein. Ohne diese Förderung sollten Sie sich nach anderen Anlagemöglichkeiten umschauen“, schreiben die Verbraucherschützer.

Unternehmen brauchen Kredite

Für Unternehmen war 2022 ein schwieriges Jahr. „Die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft haben sich grundlegend geändert“, sagt Andreas Roth, der bei der Commerzbank für Firmenkunden zuständig ist. „Lieferengpässe und gestiegene Preise haben das Geschäft beeinflusst. Für viele unserer Kunden standen daher Beschaffungssicherheit und Liquiditätssicherung im Fokus.“

An Firmenkunden vergab die Bank Kredite mit einem Gesamtvolumen von 2,8 Milliarden Euro, zwölf Prozent mehr als im Vorjahr. Die Unternehmen mussten auf steigende Einkaufspreise reagieren, Produktionsstandorte verlagern und Lieferketten regionalisieren. Bei Investitionen in neue Maschinen oder Anlagen hielten sie sich hingegen zurück.

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