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Die Berliner Volksbank hat ihre neue Zentrale in Wilmersdorf bezogen.

© Cay Dobberke

Neue Unternehmenszentrale: Berliner Volksbank kehrt in die City West zurück

770 Beschäftigte sind aus Tegel nach Wilmersdorf umgezogen. Bald soll dort auch die Kundschaft bedient werden. Schon früher hatte die Genossenschaftsbank lange in der westlichen Innenstadt residiert.

Mit Firmenlogos und nachts auch mit mehrfarbigen LED-Lichtbändern zeigt die Berliner Volksbank, dass sie ihre Zentrale soeben nach Wilmersdorf verlagert hat. Seit Mitte Oktober sind 770 Beschäftigte aus Tegel an die Bundesallee / Ecke Nachodstraße umzogen. Für die Kundschaft eröffnet das neue Quartier Berliner Volksbank voraussichtlich Anfang 2024.

Bis dahin laufen noch Bauarbeiten im Erdgeschoss, an verschiedenen anderen Stellen und im Hofbereich. Unter anderem fehlt noch die geplante Cafeteria. „Wir sind im erfolgreichen Testbetrieb“, sagt Unternehmenssprecher Mathias Paulokat. Vor allem freue man sich, „in einem wunderbaren Berliner Kiez anzukommen“ und erwarte eine „gute Nachbarschaft“.

Streit unter Baufirmen verzögerte die Eröffnung

Dagegen war die Entstehung des Gebäudes lange von Konflikten geprägt. Diese wurden allerdings nicht von der Bank verursacht. Vielmehr zerstritten sich ein Projektentwickler und der Generalunternehmer vor rund vier Jahren aus finanziellen Gründen. Plötzlich ließen Arbeiter alles stehen und liegen. Die im ersten Halbjahr 2020 geplante Eröffnung musste verschoben werden. Im folgenden Herbst übernahm die Bank selbst den Innenausbau und beauftragte andere Fachbetriebe.

1000
Büro-Arbeitsplätze bietet das Gebäude.

In neun Etagen mit 113 Räumen und einer Gesamtfläche von mehr als 14.000 Quadratmetern sind nach Angaben des Unternehmens mehr als 1000 Arbeitsplätze möglich. Mit der Zusammenführung „nahezu aller zentralen Einheiten“ der in Berlin und Brandenburg tätigen Volksbank verkürze man Wege zwischen der Zentrale und vielen Filialen, sagt der Vorstandsvorsitzende Carsten Jung. Manche Pendelstrecken seien gar nicht mehr nötig.

Wir sind wieder im Herzen Berlins angekommen.

Carsten Jung, Vorstandsvorsitzender der Berliner Volksbank

Außerdem „sind wir wieder im Herzen Berlins angekommen“, schwärmt Jung. Ende 2014 hatte die Bank ihren vorherigen Hauptsitz in drei Gebäuden an der Budapester Straße, der Kurfürstenstraße und der Nürnberger Straße verkauft. Als Ersatzquartier diente bis jetzt das Gewerbezentrum „Top Tegel“.

Auf dem Wilmersdorfer Eckgrundstück stand früher ein großer grau-roter Betonklotz aus den späten 1970-er Jahren. Er war bekannt als Sitz eines Jobcenters und der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (heute: Deutsche Rentenversicherung Bund). 2013 zogen die Behörden aus. Ein privater Investor erwarb die Immobilie und ließ alles abreißen.

Die Bank ist der alleinige Herr im Haus

Den Neubau hat die genossenschaftlich organisierte Bank gekauft, um ein „deutliches Zeichen der regionalen Verankerung“ zu setzen.

Es gibt weder Einzelbüros noch feste Arbeitsplätze oder eine hierarchische Aufteilung der Stockwerke. Stattdessen könnten die Beschäftigten für „aktivitätsorientiertes Arbeiten“ zwischen ruhigen Stellen, kleinen Büros und größeren Besprechungsräumen wählen, heißt es. Auch der Bankvorstand habe „seinen Platz mitten im Gebäude“. Damit setze man auf „Nähe, Dynamik und ein offenes Miteinander“.

Stolz ist die Bank auch auf die „höchste Klassifizierung“ bei der Nachhaltigkeit des Gebäudes. Das neue Quartier habe das internationale Nachhaltigkeitszertifikat „LEED Gold“ erhalten. Als „innovative Technologien“ genannt werden beispielsweise die „überwiegend dimmbaren LED-Leuchten mit Bewegungsmeldern“, die Fernwärmeheizung, automatisch nach dem Sonnenstand gesteuerte Jalousien und eine Belüftung, die das Öffnen von Fenstern unnötig mache.

In einer Tiefgarage gibt es 52 Autostellplätze, von denen zehn über Elektro-Ladestationen verfügen. Hinzu kommt ein Fahrradparkhaus mit 110 Plätze und Ladebuchsen für E-Bikes. Ganz oben kann eine Dachterrasse multifunktional genutzt werden. Den Mitarbeitenden stehen auch Duschen und ein „Gesundheitsstudio“ zur Verfügung.

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