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Stefan R. Kelber ist seit dem 1. September neuer Leiter der Joseph-Schmidt-Musikschule in Treptow-Köpenick - Credit: Alex B. Adler

© Alex B. Adler

Australien, Rio, Köpenick: Die Weltreise des neuen Chefs der Musikschule

Stefan R. Kelber hat schon viel gesehen und erlebt auf der Welt. Jetzt hat der Musikpädagoge seinen Dienst in Treptow-Köpenick angetreten. Hier erzählt er seine Geschichte.

Von Simone Jacobius

Stefan R. Kelber ist seit dem 1. September der neue Leiter der Joseph-Schmidt-Musikschule in Treptow-Köpenick. Geboren ist er in Rio de Janeiro. Dort absolvierte Stefan R. Kelber eine vielseitige musikalische Ausbildung, die ihn zu einem viel beachteten Musiker und Pädagogen gemacht hat.

„Musik hat mich immer interessiert, ich durfte mit vier Jahren schon bei meinem Bruder im Klavierunterricht zuhören. Meine Eltern können leider kein Instrument spielen. Mein Vater wollte zwar immer Klavier lernen, kam aber nie dazu“, erzählt er im Gespräch mit dem Tagesspiegel-Bezirksnewsletter für Treptow-Köpenick.

Seine Neugier ging dann immer weiter: Mit vier Jahren hatte er musikalische Früherziehung und lernte Blockflöte, mit sechs Jahren Klavier und mit acht Geige.

„Mich hat es immer interessiert, in Gruppen Musik zu machen. Zum Glück war ich in einer Schule, die den Kindern – für die damalige Zeit – musikalisch viel geboten hat. Ich war im Blockflötenorchester und im Chor unterwegs. Danach kamen andere Ensembles dazu wie z.B. Jugendsinfonieorchester Rio de Janeiro, Kinderchor des Staatstheaters Rio de Janeiro… ”, sagt Kelber.

Weltweit mit Orchestern unterwegs

Nach der Schule bekam er die Möglichkeit, in Deutschland zu studieren. An der Musikhochschule Köln schloss er sein Studium mit Auszeichnung ab. Stefan R. Kelber war sowohl als Solist als auch aktives Mitglied und Gastdirigent verschiedener Ensembles tätig.

Seine Leidenschaft für die Orchesterarbeit führte ihn in Engagements bei weltweit agierenden Ensembles, darunter das Brasilianische Symphonie-Orchester, das Bayerische Symphonieorchester München, das „Tagiev Youth Chamber Orchestra Brisbane“ in Australien, das „Orquesta Joven del Ecuador“ und das „Orquesta Juvenil de Santa Cruz“ aus Bolivien.

Neben seiner musikalischen Karriere hat sich Kelber intensiv der Musikpädagogik gewidmet. Er war bis 2021 bereits in leitender Tätigkeit an der Musikschule „Paul Hindemith” Neukölln tätig und übernahm 2021 die Leitung der Musik- und Kunstschule Ataraxia in Schwerin, die er bis 2023 mit neuen Ideen weiterentwickelt hat.

Musikalische Früherziehung soll gestärkt werden

„Mein oberstes Ziel ist es, besonders da ich Musikalische Früherziehung studiert und praktiziert habe, so früh wie möglich Kinder für die Musik zu begeistern und an die Musik heranzuführen. Es ist ja durch verschiedene Studien belegt, dass das Erlernen von Musik eine Steigerung der Lernfähigkeit bewirkt und die soziale Kompetenz fördert“, sagt der neue Musikschulleiter.

Darüber hinaus ist der Ausbau des Ensemblespiels ein weiteres Ziel. Auch weil das „gemeinsame Zusammenspiel“ das soziale Verhalten, das Verantwortungsgefühl, die Kommunikationsfähigkeit, und vieles mehr fördern würde.

Der Vergleich zu seiner Arbeit an der Musikschule Neukölln fällt ihm leicht. „So wie jeder Mensch verschieden ist, sind beide Bezirke unterschiedlich. Da die Bevölkerungsstruktur und Dichte unterschiedlich sind, sind die Angebote und die Aufgaben beider Musikschulen unterschiedlich.” Auch seine Arbeit in der Musikschule ist eine andere. Da er in Neukölln stellvertretender Musikschulleiter war, hatte seine Arbeit ein anderes Profil als jetzt in Treptow-Köpenick.

Dezentrale Musikschulstandorte sind wichtig

Nur mit einem weiteren Musikschulstandort sei dezentrale Musikschularbeit möglich. „Musikschulen brauchen eigene Gebäude. Aber ohne Kooperationspartner wie Schulen, Vereine und Ähnliches mit ihren Infrastrukturen ist die Musikschularbeit, in der Form, die sie sein soll, nicht möglich. Durch die dezentrale Musikarbeit erreicht man die Kinder, die es sich nicht leisten können, in die Musikschule zu kommen“, erläutert er.

Bis vor neun Jahren wohnte Kelber mit seiner Frau und zwei schulpflichtigen Kindern an der Radickestraße in Adlershof. „Wir wohnen jetzt außerhalb Berlins, aber sehr nah an Treptow-Köpenick”, sagt er.

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