„Der Zustand ist nicht zufriedenstellend“: Funkhaus Grünau verfällt weiter

Grünau hat einen bekannten „Lost Place“, der eigentlich keiner sein sollte: Das Funkhaus Grünau, 1929/30 als Bootshaus erbaut, steht unter Denkmalschutz. Seit vielen Jahren ist es ungenutzt und fällt von Tag zu Tag ein Stückchen mehr in sich zusammen.

Den Eigentümer, einen Hamburger Investor, scheint dies nicht zu stören. Bisher habe er kein Instandsetzungskonzept vorgelegt, schreibt die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, bei der die CDU-Abgeordnete Lisa Knack nachgefragt hatte.

Schutz vor unbefugtem Zutritt

Die Untere Denkmalschutzbehörde habe eine Anordnung über erforderliche Sicherheitsmaßnahmen erlassen, mit der verhindert werden soll, dass unbefugte Personen das Gebäude betreten und beschmutzen oder beschädigen, heißt es.

Auch sei der Eigentümer aufgefordert worden, zu gewährleisten, dass sich der Zustand des Funkhauses nicht weiter verschlechtert. „Den Aufforderungen dazu ist der Eigentümer bislang teilweise, aber nicht vollständig nachgekommen“, heißt es.

Schleichender Verfall

Bereits Ende 2022 hatte die Denkmalschutzbehörde mit einem vom Eigentümer beauftragten Restaurator im Inneren des Hauses eine Bestandsaufnahme der Farben und Oberflächen vorgenommen, damit diese in einem späteren Instandsetzungskonzept festgehalten und bei der Restaurierung des Gebäudes berücksichtigt werden. Auf die dazugehörige Dokumentation wartet die Behörde allerdings bis heute.

„Der Zustand des Gebäudes ist nicht zufriedenstellend“, so die Senatsverwaltung. „Die Verschlechterung des allgemeinen Zustandes und der Bausubstanz vollzieht sich aufgrund des Leerstands und mangelndem Bauunterhalt kontinuierlich und damit ergibt sich ein schleichender Verfall.“ Auf Anfragen des Tagesspiegels reagiert der Eigentümer nicht.

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