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Dauerkonflikt. Seit diesem Foto von 2007 hat sich die Schlossstraße stark verwandelt - die angrenzende Treitschkestraße soll jetzt umbenannt werden.

© Thilo Rückeis

Tagesspiegel Plus Exklusiv

„Eben keine Cancel Culture“: Antisemitismus-Beauftragter begrüßt Umbenennung der Berliner Treitschkestraße

Über Jahrzehnte wurde darüber gestritten: Am Mittwoch beschloss die Bezirksverordnetenversammlung, einen der Wegbereiter der Nazis nicht länger zu ehren.

| Update:

Der Antisemitismus-Beauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat die Umbenennung der Treitschkestraße in Steglitz begrüßt. Der Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) von Steglitz-Zehlendorf sei „Ausdruck demokratischer Kultur und eben keine Cancel Culture“, erklärte Klein gegenüber dem Tagesspiegel. Der Historiker Heinrich von Treitschke (1834-1896) hatte 1879 in einem Aufsatz geschrieben: „Die Juden sind unser Unglück“, der Satz wurde später zum Motto des nationalsozialistischen Hetzblatts „Der Stürmer“. Klein sagte, es sei „inakzeptabel, dass die Bundeshauptstadt einen Wegbereiter des Judenhasses mit einer eigenen Straße ehrt, der bereits zu Lebzeiten als glühender Antisemit stark umstritten war und dessen Schriften so fatale Auswirkungen hatten wie im Falle von Treitschke.“

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