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Derzeit ist auch Freiraumkonzept für das Viertel am Plänterwald in Arbeit.

© gruppe F | Freiraum für alle GmbH

Kiez wächst, Infrastruktur schrumpft: Anwohner in Berlin-Treptow fühlen sich im Stich gelassen

1400 Unterschriften haben Anwohner in Plänterwald gesammelt, damit sich die Politik mit ihren Sorgen befasst. Und die drehen sich nicht nur um die schlechte Ausstattung mit Ärzten.

Von Simone Jacobius

1400 Unterschriften für einen lebenswerten Kiez – mit einem Einwohnerantrag wollen Menschen in Plänterwald erreichen, dass sich die Bezirkspolitik mit ihren Problemen befasst. Den Antrag haben Vertreter einer Anwohnerinitiative jetzt der Bezirksverordnetenversammlung übergeben.

„Seit wir letzten Sommer mit den Überlegungen für einen Einwohnerantrag begonnen haben, hat sich die Situation in Plänterwald weiter zugespitzt“, teilt die Initiative mit. „Nach der Schließung des Ärztehauses ist nun auch die Apotheke gezwungen, den Kiez zu verlassen“ Die Versorgungssituation sei insbesondere für ältere Menschen untragbar. Gleichzeitig wachse die Einwohnerzahl stark.

„Wir wollen unseren Kiez lebenswerter und klimafreundlicher gestalten, mit Treffpunkten sowie weniger Kfz-Verkehr. Wir fordern den Ausbau der Radinfrastruktur und des ÖPNV sowie mehr Fuß- und Schulwegsicherheit“, heißt es weiter in dem Antrag.

Zusätzlich müssen Senat und Bezirksamt endlich dafür Sorge tragen, dass das medizinische Angebot ausgebaut und die Nahversorgung gesichert wird – beispielsweise durch die Ausschreibung eines Wochenmarktes.

Mehr Bürgerbeteiligung gefordert

Die Anwohner fordern zudem eine Bürgerbeteiligung, etwa durch Ortsteilkonferenzen, in denen Bedürfnisse geklärt und über Lösungen diskutiert wird. Die Ergebnisse sollten in ein Infrastruktur- und Mobilitätskonzepts einfließen.

Unterstützt wird die Initiative von der Linken-Abgeordneten Katalin Gennburg. Sie habe sich angesichts der immer schlechter werdenden Infrastruktur gewundert, dass die Wohnungsbaugesellschaft Stadt und Land bis vor kurzem noch mit einer „optimal ausgebauten“ Nahversorgung für ihre neuen Wohnungen in Plänterwald geworben hatte. Das städtische Unternehmen teilte der Politikerin mit, dass es Gespräche mit dem Bezirk führe, um die Ansiedlung zweier Arztpraxen und eines Stadtteilzentrum zu unterstützen.

Nach Gennburgs Worten reicht das alles nicht. „Es gibt offensichtlich kein Bewusstsein, dass durch die Nachverdichtung die soziale Infrastruktur und fehlende Nahversorgung noch stärker belastet werden und hier dringend gegengesteuert werden muss.

Mehr Themen, Tipps und Termine bringt der Bezirksnewsletter für Treptow-Köpenick, in dem dieser Text zuerst erschienen ist. Den Newsletter können Sie – wie die Ausgaben für die anderen elf Bezirke – unter tagesspiegel.de/bezirke kostenfrei abonnieren. Und hier ist ein Überblick über die Themen des aktuellen Newsletters für Treptow-Köpenick:

  • Gebt die Brücke für Graffiti frei: Streetworkern fordern einen kreativen Freiraum für Jugendliche an der Minna-Todenhagen-Brücke.
  • Vorstoß zur Abwahl des AfD-Stadtrats geht in die nächste Runde
  • Einwohnerantrag mit 1400 Unterschriften für ein lebenswertes Plänterwald
  • Der Brandanschlag auf die Stromversorgung von Tesla hatte auch Auswirkungen auf Treptow-Köpenick
  • Grundsteinlegung für Grundschule an den Püttbergen
  • Vollsperrung Königsheideweg und Johannisthaler Chaussee in den Osterferien wegen Schlaglochbeseitigung
  • Hitlergruß gezeigt und mit Waffe gedroht – Festnahme
  • Trotz versuchter Reanimation ist eine junge Frau im Treptower Park gestorben
  • Ausstellung zum 17. Juni 1953 im Museum Köpenick
  • Family Music Days im FEZ am Wochenende
  • 1. FC Union nach Stuttgartspiel

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