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Eine Figur der blinden Justitia ist an der Fassade des Kriminalgerichts Moabit zu sehen.

© picture alliance/dpa/SONJA WURTSCHEID

Dementer Berliner um 200.000 Euro betrogen: Familie von Altenpflegerin griff auf Konten zu

Eine 46-jährige Altenpflegerin aus Lichterfelde nutzte das Vertrauen eines Schöneberger Seniors aus. Nun ist sie gemeinsam mit Sohn, Tochter und Ex-Ehemann angeklagt.

Anklage wegen Betrugs an Demenzkrankem: Eine 46 Jahre alte Altenpflegerin aus Lichterfelde soll zusammen mit ihrer Tochter, ihrem Sohn und ihrem Ex-Mann das Vertrauen eines 79 Jahre alten, an Demenz erkrankten Mannes aus Schöneberg ausgenutzt und ihn so um insgesamt rund 200.000 Euro gebracht haben.

Die Staatsanwaltschaft hat nun gegen die vier Beschuldigten Anklage zum Landgericht Berlin erhoben. Zu Last gelegt werden den Familienmitgliedern – in verschiedenen Konstellationen – insgesamt 171 Taten des besonders schweren Computerbetruges.

Bis zum Tod der Ehefrau des Geschädigten soll die 46-jährige Altenpflegerin für deren Pflege verantwortlich gewesen sein. So entwickelte sich zwischen ihr und dem hinterbliebenen Mann ein intensives und vertrauensvolles Verhältnis.

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Bankkarten und Kontodaten weitergegeben

Das wiederum soll die Hauptbeschuldigte zu eigenen Bargeldabhebungen genutzt haben. Zusätzlich soll sie aber auch Kredit- und Bankkarten sowie Kontodaten an ihre Familienmitglieder – die drei Mitangeklagten im Alter von 22, 25 und 50 Jahren – weitergegeben haben. So soll es den vier Beschuldigten gelungen sein, mal für sich, mal gemeinsam auf die Konten des dementen Mannes zuzugreifen.

Von einem Konto soll die Altenpflegerin durch 71 Handlungen insgesamt 55.798,38 Euro und von einem anderen durch 44 Handlungen 101.257,75 Euro abgehoben haben.

Der Sohn der Frau soll von einem anderen Konto einmalig 25.000 Euro abgebucht haben. In 55 weiteren wechselnden Konstellationen sollen die vier zudem Urlaubsreisen bezahlt und Abbuchungen vorgenommen und so weitere 18.694,34 Euro erlangt haben.

Gesamtschaden von rund 200.000 Euro

Der durch die 171 Taten des besonders schweren Computerbetruges verursachte Gesamtschaden soll sich auf 200.750,47 Euro belaufen.

Die 46 Jahre alte Hauptbeschuldigte wurde wegen der Tatvorwürfe am 25. Mai 2023 aufgrund eines bereits zuvor erwirkten Haftbefehls festgenommen und sitzt seither in U-Haft.

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