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Ein Feuerwehrfahrzeug fährt aus der Wache (Symbolbild).

© dpa/Christoph Soeder

Update

Einbruch in Müggelheim: Erneut Werkzeug aus Berliner Feuerwache gestohlen

Unbekannte brechen in Müggelheim die Wache der Freiwilligen Feuerwehr auf und klauen Werkzeug und Geld. Immer wieder kommt es in Berlin zu Einbrüchen in Feuerwachen.

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Erneuter Einbruch in eine Berliner Feuerwache: In der Nacht zu Dienstag sind Kriminelle in die Wache der Freiwilligen Feuerwehr Müggelheim im Bezirk Treptow-Köpenick eingebrochen. Eine Polizeisprecherin bestätigte auf Nachfrage einen entsprechenden Bericht der „Berliner Zeitung“.

Nach Angaben der Sprecherin wurde am Dienstagmorgen eine Anzeige erstattet, nachdem der Einbruch bemerkt worden war. An der Feuerwache seien Einbruchsspuren wie etwa aufgehebelte Türen festgestellt worden. Die Täter erbeuteten laut Polizei Werkzeug und Geld.

Wie die „Berliner Zeitung“ berichtete, sollen zahlreiche Brech- und Schneidwerkzeuge, darunter hydraulische Akku-Spreizer, gestohlen worden sein. Die Feuerwehr bestätigte auf Nachfrage den Einbruch: „In diesem Falle wurden wieder Brech- und Schneidwerkzeuge gestohlen. Darunter auch ein akkubetriebener Spreizer mit entsprechenden Reserve-Akkus. Der dadurch entstandene Schaden beläuft sich auf mehrere 10.000 Euro.“

Die Werkzeuge werden eingesetzt, um zum Beispiel Menschen, die nach einem Unfall in ihrem Auto eingeklemmt sind, zu befreien. Doch auch bei Kriminellen ist das Spezialwerkzeug der Feuerwehr beliebt. Immer wieder kommt es in Berlin zu Einbrüchen in Feuerwachen, bei denen unter anderem Hydraulik-Spreizer gestohlen werden.

So wurden bei mehreren spektakulären Einbrüchen und Überfallen von Kriminellen aus dem Clan-Milieu derlei Werkzeuge wie Spreizer genutzt. Die Diebe des Sachsen-Geschmeides, Männer des berüchtigten Remmo-Clans, öffneten so zum Beispiel im Herbst 2019 die Fenstergitter des Grünen Gewölbes in Dresden.

Mit einem Spreizgerät brachen mehrere Räuber aus dem Clan-Milieu im Oktober 2018 einen überfallenen Geldtransporter nahe dem Berliner Alexanderplatz auf und schossen mehrfach bei der Verfolgungsjagd auf die Polizei. Auch Bankschließfächer und Geldautomaten wurden damit bereits gewaltsam geknackt.

Erst im Dezember legte Berlins Feuerwehrchef Karsten Homrighausen zu den Einbrüchen in Berliner Feuerwachen die bisherige Schadensbilanz für das Jahr 2023 vor. Der Schaden beläuft sich auf mehr als 190.000 Euro.

„Wir fragen uns schon, wie lange Berlins Politik noch in Kauf nehmen möchte, dass Wachen und Wehren als Materiallager für die Organisierte Kriminalität benutzt werden. Dieser Selbstbedienungsladen muss endlich geschlossen werden“, forderte Benjamin Jendro, Sprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Berlin nach dem neuerlichen Einbruch. Es brauche moderne Alarm-, Video sowie Sicherheitstechnik. Dazu gehöre auch die Anschaffung von Hydraulik-Spreizern mit Fernabschaltung, teilte Jendro mit. (Tsp)

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