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Churros werden in Spanien traditionell an Neujahr gegessen.

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Einmal Churros und Handbrot, bitte!: Diese weihnachtlichen Leckereien lieben die Berliner

Weihnachtsmärkte gehören zur Adventszeit. Zwei schmackhafte Dinge scheinen es den Berlinern dieses Jahr besonders angetan zu haben. Kommt da ein neuer Food-Trend?

Von Sabine Winkler

Fast 100 Weihnachtsmärkte finden dieses Jahr in Berlin statt. Wer einen von ihnen besucht, will Glühwein trinken und Leckereien schnabulieren, die sonst das gesamte Jahr eher tabu, weil ungesund sind: gebrannte Mandeln, Crêpes und Lángos. Insbesondere zwei Delikatessen aus der Kategorie Nichts-für-die-schlanke-Linie scheinen diesen Klassikern in Berlin aktuell jedoch den Rang abzulaufen: Churros und Handbrot.

Ein Streifzug über den Markt an der Gedächtniskirche: Gerade mal ein Lángos-Stand ist hier zu finden, im hinteren Bereich. Auf dem Weg dorthin stehen indes gleich mehrere Anbieter für mit Käse, Spinat oder Schinken gefüllte Brote sowie knusprige Churros mit süßem Topping.

Bloß, was ist an diesen Speisen weihnachtlich? Beim Handbrot gibt die Herkunftsgeschichte Aufschluss: Ab 2005 verkauften ein paar Dresdner Freunde es auf Stadtfesten – auch auf dem weltberühmten Striezelmarkt, Deutschlands ältestem Weihnachtsmarkt. Vor allem über Stände auf Musikfestivals in ganz Deutschland schwappte der Trend zum Handbrot schließlich auch auf die Berliner Adventsmeilen über.

Churros wiederum – ein längliches Spritzgebäck, in Öl frittiert und klassisch mit Zucker bestreut – werden in Spanien traditionell an Neujahr gegessen. Es ist also eine zeitliche Nähe zum Fest der Liebe vorhanden. Plus: Fettgebäck kann an kalten Tagen immer punkten.

Lieber kühles Bier als heißer Glühwein

Und wie sieht es bei den Getränken aus? Wegen der zuletzt milden Temperaturen sei kühles Bier in diesem Jahr beliebter als heißer Glühwein, sagt Sebastian Buchmann, Leiter des Weihnachtsmarktes am Schloss Charlottenburg. Einen echten Run auf Churros und Handbrot habe er nicht beobachten können.

Der Eindruck sei vielleicht einer anderen Tatsache geschuldet: „Bei uns gibt es zum Beispiel einen ziemlich großen Churros-Stand, der recht auffällig ist. Das zieht die Blicke auf sich“, sagt er. Nach wie vor sei jedoch die gute alte Bratwurst der beliebteste Weihnachtsmarkt-Snack: „Das kennen die Leute eben.“

Die Veranstalter des Weihnachtszaubers am Gendarmenmarkt wollen sich der Churros-Mode nicht hingeben, wie Sprecher Stephan Kniep erklärt. Zwar sei man sich bewusst, dass das Angebot stark zunehme. „Da wir aber bereits einen Lángos-Stand haben und generell versuchen, weniger Produkte aus der Fritteuse anzubieten, bewegen wir uns gegen diesen Trend“, sagt er. Es gibt also doch noch Hoffnung für den Lángos.

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