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Ein Klima-Aktivist, der Mitte Dezember seine Hand auf einer Autobahnausfahrt am Innsbrucker Platz festgeklebt hat, wird von Polizisten losgelöst.

© dpa/Christoph Soeder

Großer Aufwand für Berliner Polizei: 2200 Anzeigen und 600 Bußgeldbescheide gegen Klima-Blockierer

Diese Bilder sind zum Alltag geworden: Klimaschutz-Demonstranten kleben sich auf der Straße fest. Die Berliner Polizeipräsidentin hat Zahlen zu den Aktionen.

In knapp einem Jahr haben Klimaschutz-Demonstranten in Berlin 276 Mal Straßen blockiert. Dazu seien bis Mitte Dezember 42 weitere zum Teil strafbare Aktionen gekommen, sagte Polizeipräsidentin Barbara Slowik der Deutschen Presse-Agentur. Insgesamt gebe es bereits 2200 Strafanzeigen und 600 Bußgeldbescheide.

Die Polizei habe 220.000 Einsatzkräfte-Stunden von Polizisten und Polizistinnen zu dem Thema gezählt. Das sei ein extremer Aufwand, betonte Slowik: beim Beobachten neuralgischer Verkehrsknotenpunkte und Gebäude, Ablösen angeklebter Demonstranten, Absperren von Kreuzungen und Umleiten des Verkehrs. Dazu komme noch die Arbeitszeit für Ermittlungen, Verfolgung von Straftaten und Ordnungswidrigkeiten und Bußgeldverfahren.

In der zweiten Januarhälfte 2022 hatte die Gruppe Letzte Generation mit den Blockaden begonnen. Die erste Welle der Aktionen zog sich bis ins Frühjahr, im Sommer gab es eine zweite Welle und eine dritte seit Oktober. Dann war die Gruppe auch schon in anderen Städten und an Flughäfen unterwegs.

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In Berlin seien bislang etwa 500 aktive Anhänger der Letzten Generation von der Polizei erfasst worden, sagte Slowik. „Davon ist die Hälfte mehrfach in Erscheinung getreten und etwa 50 Personen sogar mehr als zehn Mal.“ In 251 Fällen wurden vorläufig festgenommene Aktivisten einem Richter vorgeführt.

56 Mal wurde ein sogenannter Gewahrsam zur Gefahrenabwehr richterlich angeordnet - das bedeutet in Berlin eine Freiheitsentziehung durch Einsperren für maximal 48 Stunden, um weitere Taten zu verhindern.

Die Polizei hatte zahlreiche Maßnahmen gegen Blockierer eingesetzt: verdeckt Autobahnausfahrten und Aktivisten observiert, Kreuzungen beobachtet, Streifenwagen mit Speiseöl zum Ablösen der angeklebten Hände ausgestattet, Leitern von Schildern an Autobahnen abmontiert.

Natürlich sei sie besorgt, dass durch die Blockaden irgendwann Schwerwiegenderes passieren werde, sagte Slowik. Dass etwa Autofahrer noch aggressiver reagierten als bisher schon und Demonstranten verletzten könnten, dass es zu Auffahrunfällen komme oder dass Rettungswagen verspätet an Einsatzorten eintreffen würden. (dpa)

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