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Bei der Auseinandersetzung von Besetzern und Polizei 1990 wurde die Straße verwüstet.

© IMAGO

Protest gegen Wohnungspolitik in Berlin: Hunderte Menschen erinnern an Hausbesetzungen vor 30 Jahren

Als 1990 besetzte Häuser in der Mainzer Straße in Friedrichshain geräumt wurden, kam es zu heftigen Auseinandersetzungen.

Einige hundert Menschen haben am Sonntagabend in Berlin-Friedrichshain an die Hausbesetzungen vor 30 Jahren erinnert und gegen die aktuelle Wohnungspolitik demonstriert. Bei einer Kundgebung mit dem Titel „30 Jahre Mainzer Straße – Freiräume statt Investorenträume“ forderten sie „Deutsche Wohnen enteignen“ und „Besetzen statt Räumen“.

Mehrere Bands traten auf einer Bühne in der Mainzer Straße auf. Die Mehrheit der Demonstranten trug wegen der Corona-Pandemie Masken, wie es in Berlin bei Demonstrationen inzwischen vorgeschrieben ist. Ein Teil der Teilnehmer hatte keine Masken, blieb aber von der Polizei unbehelligt.

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Nach dem Mauerfall 1989 wurden im Lauf des Jahres 1990 zahlreiche Häuser in Ost-Berlin besetzt. Als Senat und Polizei im November 1990 Häuser in der Mainzer Straße räumen ließen, kam es zu heftigen Auseinandersetzungen und Straßenschlachten zwischen Besetzern und Polizei, die sich über Tage hinzogen. Danach war die Straße verwüstet und die Grünen ließen die Koalition mit der SPD platzen.

Bereits am Abend zuvor zogen mehr als tausend Menschen aus der linksautonomen Szene durch Kreuzberg, um gegen die Räumung besetzter Häuser zu protestieren. (Tsp/dpa)

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