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Berlin: Kreuzberger Moschee wird zwangsversteigert

Ausgerechnet die bekannteste Moschee der Islamischen Föderation kommt jetzt unter den Hammer. Die Mevlane Moschee am Kottbusser Tor in Kreuzberg wird zwangsversteigert werden, sobald ein Gutachter den Verkehrswert des Areals, auf dem die Moschee steht, ermittelt hat.

Ausgerechnet die bekannteste Moschee der Islamischen Föderation kommt jetzt unter den Hammer. Die Mevlane Moschee am Kottbusser Tor in Kreuzberg wird zwangsversteigert werden, sobald ein Gutachter den Verkehrswert des Areals, auf dem die Moschee steht, ermittelt hat. Das bestätigte am Mittwoch das Amtsgericht Tempelhof-Schöneberg. Nicht bezahlte Raten, die noch aus der Zeit des Erwerbs des Grundstücks stammen, führten zur Zahlungsunfähigkeit der Moschee-Betreiber. Eigentümer des Grundstücks ist die Islam Vakfi (Stiftung) e.V., die 1983 von der Islamischen Föderation (IF) gegründet wurde. Die Stiftung hatte das Areal vor knapp zwei Jahren für mehrere Millionen Euro erworben. Die IF verwaltet die Moschee für diese Stiftung. Beide Institutionen wollten sich zu diesem Fall nicht äußern.

Die IF ist in Berlin vor allem dadurch bekannt, dass sie gegen die Ablehnung der Berliner Landesregierung durchgesetzt hat, dass sie an 31 Berliner Grundschulen Islamunterricht erteilen darf. Eine andere Moschee der Föderation in Charlottenburg wurde bereits im Juli zwangsversteigert, wurde jetzt bekannt. „Wir konnten unsere Restschulden für das Grundstück nicht bezahlen und der Gläubiger bestand auf sofortiger Auszahlung der verbliebenen Summe“, hieß es auch dort auf Anfrage. Die Ensar Moschee in der Spandauer Damm 40-42 erwarb schließlich ein Käufer aus dem Umfeld der Organisation. An diesen zahlt nun die Stiftung ratenweise die restliche Summe für den Erwerb des Areals. Wer das Grundstück zu welchem Preis erworben hat, wollte das Amtgericht Charlottenburg, wo die Zwangsversteigerung abgewickelt wurde, nicht bekannt geben. „Als nichtbeteiligte Person darf ich Ihnen keine Informationen über diese Versteigerungsaktion geben“, hieß es dort lediglich auf Anfrage.

Verschuldet in unerkannter Höhe sind auch andere Moscheen der IF. Der Rechtsstreit wegen Mietschulden zwischen der Fatih Moschee und der Kuthe GmbH, ging im September vor dem Kammergericht in die zweite Instanz. Mietschulden sind auch bei der Emir Sultan Moschee in Schöneberg der Grund für Rechtsstreitigkeiten zwischen dem ehemaligen Vermieter und den Nutzern. Die Moschee kam seinerzeit einer Zwangsräumung zuvor und zog in eine nahe gelegene Ladenzeile in der Hauptstraße 150. Der Besitzer des Gebäudekomplexes ist auch hier die Islamische Stiftung. suz

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