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Ein am Respiratorischen Synzytial-Virus (RS-Virus oder RSV) erkrankter Patient liegt auf einer Kinderstation.

© dpa / dpa / Marijan Murat

Krise in den Krankenhäusern: Berliner CDU bittet Kinderärzte, Weihnachten zu arbeiten – Kritik von Verband

Der Landesvorsitzende der CDU bittet um Öffnungen der Praxen während der Feiertage. Der Berufsverband der Kinderärzte sieht die Verantwortung bei der Politik.

Nach Ansicht von Berlins CDU-Fraktionsvorsitzendem Kai Wegner sollten Kinderärzte angesichts der angespannten Lage in Kinderkrankenhäusern ihre Praxen an Weihnachten öffnen. „Besondere Situationen brauchen besondere Lösungen“, sagte Wegner laut Mitteilung. Er bitte die Ärztinnen und Ärzte daher über die Weihnachtstage stundenweise zu öffnen. „Mir ist bewusst, was das für eine Mehrbelastung ist“, sagte der Landesvorsitzende der CDU. „Mir scheint, eine Entspannung der Not-Situation an den Krankenhäusern wird sich anders nicht organisieren lassen.“

Jakob Maske, Sprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, kritisierte die Forderung am Montag. „Ja, eine besondere Lage fordert besondere Maßnahmen“, sagte er. „Aber die Politik versucht jetzt, die Verantwortung abzuschieben.“ In Berlin gebe es über Weihnachten bereits einen doppelten Notdienst, also doppelt so viele Dienste wie an anderen Wochenenden. „Da wird es sicherlich nicht mehr geben, das ist auch nicht erforderlich.“

„Das Problem ist, die kranken Kinder in den Kliniken unterzubringen. Da hilft es nur, Betten zu belegen und Personal zu schaffen in den Kliniken“, sagte Maske. Nicht im ambulanten Bereich sei die Situation angespannt, sondern im stationären. „Diese Forderung ist reiner Aktionismus und ein Armutszeugnis der Politik.“ (dpa)

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