zum Hauptinhalt
Close up of a senior couple exploring the city
Happy Senior, Rentner, Rente

© Getty Images

„Tanztee? Da gucken die mich schief an!“: 70.000 Senioren in Berlin-Spandau und ihre Wünsche

Hier die wichtigsten News, Ideen, Pläne aus dem Rathaus Spandau: Ein großes Seniorenhaus steht vor dem Aus, eins ist baufällig. Es gibt Ideen für Kladow, Haselhorst und den Siemens-Campus...

70.000 Seniorinnen und Senioren leben in Spandau. Beim Tagesspiegel-Besuch im Rathaus hatte Spandaus Sozialstadtrat Gregor Kempert, SPD, viel Nachrichtenstoff parat: Im alten Seniorenhaus am Rohrdamm ist jetzt Schluss, es gibt neue Pläne zum Seniorenklub am Siemens-Campus, Ideen für Kladow, schiefe Blicke in Haselhorst … aber lesen Sie selbst.

Der Text erschien zuerst im Tagesspiegel-Newsletter für Spandau, dessen aktuelle Ausgabe Sie kostenlos unter tagesspiegel.de/bezirke erhalten. Kostenlos, einmal pro Woche und mit vielen konkreten Bezirksnachrichten, Tipps und Terminen aus Spandau.

1 Die Seniorenhäuser

Zur Lage der Seniorenhäuser in Spandau und was die da eigentlich machen: „Wir haben sechs Seniorenwohnhäuser in Spandau: An der Spekte im Falkenhagener Feld, in der Adamstraße neben der Melanchthonkirche, in der Freudstraße, Ruhlebener Straße, Maulbeerallee und ein Haus am Rohrdamm in Siemensstadt“, erzählt Kempert.

„Die Häuser sind beliebt, weil wir im Erdgeschoss als Bezirk soziale Angebote machen, also nicht nur für die Bewohner, sondern für den Kiez. Eine Person des Bezirks ist auch vor Ort“, so Kempert. „Ca. 100.000 Euro nehmen wir dafür pro Haus in die Hand. Darin leben ganz normale, lebenslustige ältere Menschen und zahlen Miete an die Eigentümer, nicht an uns.“

2 Aus fürs Seniorenhaus Siemensstadt

Zum Aus fürs Seniorenhaus Siemensstadt und was das Problem dort ist: „Früher hat uns das Haus am Rohrdamm mit 140 Wohneinheiten gehört, dann musste der Bezirk sparen und hat die Immobilie verkauft. Heute gehört es einem Privatunternehmen. 40 Seniorenwohnungen gibt es noch am Rohrdamm, es ist mittlerweile durchmischter und wir ziehen uns als Bezirk jetzt zum 1. Oktober komplett raus“, so Kempert.

Stadtrat Kempert mit Ball und Brandt im Büro.

© André Görke

„Das Haus am Rohrdamm ist speziell“, erklärt Kempert. „Der Treff ist dort nicht im offenen Erdgeschoss, sondern oben in der 9. Etage in einer Art Penthouse und ist für andere Seniorinnen und Senioren schlecht erreichbar. Das erfüllt nicht den sozialen Sinn für den Kiez. Ausziehen muss aber keiner der Mieterinnen und Mieter, wir sind nur nicht mehr mit ständigem Angebot vor Ort.“

„In den anderen Häusern wollen wir bleiben, wobei der Standort an der Adamstraße dringend saniert werden muss.“ Das Haus befindet sich neben der Melanchthonkirche in Wilhelmstadt.


Spandau-Newsletter in der Adamstraße

Das Seniorenhaus in der Adamstraße gilt als baufällig. Hier das Schild des Bezirksamtes am Eingang. Ob da 2023/2024 noch was passiert?

© André Görke

Links ist das Wohnhaus an der Adamstraße zu sehen, das saniert werden muss. Rechts die Wilhelmstraße.

© André Görke

Hier noch ein Bild aus der Adamstraße: Links das Seniorenhaus - rechts die Melanchthonkirche.

© André Görke


3 Wünsche der Senioren

Was sich die Seniorinnen und Senioren wünschen in den Seniorenclubs und Seniorenhäusern: „70.000 Seniorinnen und Senioren haben wir Pi mal Daumen in Spandau, und glauben Sie ja nicht, dass es gemächlich in den Seniorenklubs zugeht: Nur mit Tanztee-Angeboten würde ich da ganz schön schief angeguckt (lacht) Nee, nee, die wissen ziemlich genau, was sie wollen: IT-Kurse, Technikfragen, Internetschulungen, Sportkurse, Reiseangebote, Unternehmungen…“, so Kempert.

Das deckt sich mit der Spandauer Seniorenvertretung, die die Interessen der älteren Menschen vertritt. „Senioren sind grau, krank und sitzen den ganzen Tag im Sessel? Klischees!“, sagte das Netzwerk im großen Tagesspiegel-Interview.

Suchprogramm. Im Internet gibt es Dutzende Partnervermittlungsseiten. Für jegliche Neigung, jedes Alter, sofort erreichbar.
Müder Tanztee? Och, lieber IT-Kurse.

© Mascha Brichta/p-a/dpa

„In Haselhorst probiert eine Kollegin bald einen Kiezspaziergang aus, den die Senioren dort selbst mit Leben füllen: Sie kennen den Kiez und all die Geschichten schließlich am besten, also führen sie andere Seniorinnen und Senioren durch ihr Viertel“, so Kempert.

4 Neuer Seniorenklub Siemens-Campus

Zum neuen Seniorenklubs am Siemens-Campus, der kein Potsdamer Platz werden darf: „Wir haben drei Seniorenklubs in Spandau: hinter dem Rathaus am Lindenufer, am Südpark und eins in Hakenfelde. Spandau ist zwar gar nicht so alt, wie der Bezirk gerne gemacht wird, aber der Bedarf ist da und wird ausgebaut.“

„Auf dem Siemens-Campus wird zum Beispiel ein Seniorenclub entstehen, damit dort nach Feierabend nicht plötzlich alles so still wird wie einst am Potsdamer Platz.“ Am Siemens-Campus sind auch Schulen, Läden und 2800 Wohnungen geplant. Auch ein neues Bürgeramt ist dort ab 2026 laut Kempert in Planung.

5 Neuer Seniorenklub Kladow

Zum neuen Seniorenklub in Berlin-Kladow und was 2024 geplant ist: „Auch in Kladow fehlt ein Angebot: Wenn das Jugendfreizeitheim dort ins Ella-Kay-Heim umzieht, wollen wir den Standort für Senioren umbauen. Eine Machbarkeitsstudie zum Seniorenheim am Parnemannweg planen wir für 2024.“ Im Mai 2023 war nach jahrelangem Stillstand endlich Bewegung in die verwaiste Immobilie ‘Ella-Kay-Heim’ gekommen.

6 Folgen fürs Bürgeramt Kladow

Wenn der neue Seniorenklub einzieht - was passiert dann mit dem kleinen Bürgeramt? „Auch nach dem Umbau vom Jugend- zum Seniorenklub soll das Bürgeramt im Parnemannweg bleiben“, so Kempert. „Wir wollen das Angebot im Süden eher ausbauen, von zwei auf drei bis vier Öffnungstage.“ 2024 wird aber erst einmal der Aufbau eines neues Bürgeramtes in Staaken geplant; zuletzt war immer wieder das „Staaken-Center“ im Gespräch.

Lesen Sie mehr aus Spandau im neuen Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel. Darin bündeln wir wichtige Nachrichten, Debatten, Termine und Tipps. Die Bezirksnewsletter mit 285.000 Abos gibt es einmal pro Woche und kostenlos hier: tagesspiegel.de/bezirke. Hier einige der Themen, die Sie im neuen Spandau-Newsletter lesen können.

  • „Die Kneipe im S-Bhf Siemenstadt ist schon länger nicht mehr in Betrieb: ein Falco-Plakat von 1986, am Boden alte Kindl-Bierdeckel aus den 90-ern.“ Das schrieb unser Newsletter-Autor vor vier Jahren. Jetzt ist das Plakat zum legendären, auch als Live-Album veröffentlichten Falco-Konzert in der Eissporthalle an der Jafféstraße wieder aufgetaucht - und die Siemensbahn soll wieder in Betrieb gehen. Im Newsletter gibt’s die Geschichten zu alldem. Und darüber hinaus haben wir noch eine Frage zu der Bahnhofskneipe an die Newsletter-Leserinnen und -Leser.
  • 90-Mio-Baustelle am Südhafen: Behala führt den Spandau-Newsletter durch den Südhafen und spricht über Ausbaupläne, Termine, Träume, Bierpaletten und die neue Schulenburgbrücke
  • „Wir sind die Berliner Quarkbar“: Eigentümer-Ehepaar spricht im Newsletter über das süße Spandau, Wochenmärkte und Wünsche für den Kiez
  • XXL-Klassenfahrt nach Sylt: Kant-Gymnasium ist mit 700 Leuten aufgebrochen - der Schulleiter meldet sich noch schnell aus dem Sonderzug
  • Berlins 10 beste Currywürste - auch eine Adresse aus Spandau ist dabei
  • Spandau noch älter? Fünf Wochen Ausgrabungen an der alten Moritzkirche
  • „Wir sind Sackgasse und keiner informiert uns“: Ärger an der Wilhelmstraße
  • Kritik an den neuen Laternen unter den Bahn-Brücken Klosterstraße
  • Vorsicht, Asbest-Warnung an der Falkenseer Chaussee! Was der Stadtrat dazu sagt
  • Viele Nachrichten: Neuer Apfelbaum für Schule, restaurierter Siemens-Park für Siemensstadt, Spree-Dialog im Klärwerk Ruhleben
  • Viele Termine im Newsletter: vom Oktoberfest auf dem Fluss bis zum Reformations-Spaziergang in der Altstadt
  • Viele Tipps im Newsletter: Erntedankfest im Johannesstift, Golf-Wanderung in Gatow, Leseabend in der Altstadt
  • Viel Sport im Newsketter: vom Rudern an der Scharfen Lanke über Judo-Kinder in Kladow bis zu Hertha BSC und den Keglern vom Spandauer SV
  • Igel-Tipps für Spandau: keine Milch, aber Futtertipps zum Herbst!

Die Bezirksnewsletter gibt es ganz einfach und kostenlos unter tagesspiegel.de/bezirke. Wir freuen uns auf Sie!

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false