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Streikende Mitarbeiter der Berliner Verkehrsbetriebe BVG am Betriebshof in Berlin-Lichtenberg. Die Gewerkschaft Verdi hatte zu einem ganztägigen Warnstreik bei der BVG aufgerufen.

© imago images/Seeliger/snapshot-photography/ T.Seeliger, via www.imago-images.de

Exklusiv

Warnstreiks im Nahverkehr: Hälfte der Bürger hat kein Verständnis für Verdis Arbeitsausstand im ÖPNV

Verdi ruft für Freitag fast deutschlandweit zu Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr auf. Viele Bürger haben dafür kein Verständnis. Doch zwischen den Parteianhängern gibt es große Unterschiede.

Fast die Hälfte der Bürger in Deutschland hat kein Verständnis für die für Freitag angekündigten Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi im öffentlichen Nahverkehr. Insgesamt ist die Bevölkerung in dieser Frage jedoch stark gespalten. Das geht aus einer Online-Umfrage von Civey im Auftrag des Tagesspiegels hervor.

47 Prozent der Befragten äußern sich demnach negativ zu den angekündigten Arbeitsausständen bei den kommunalen Verkehrsbetrieben. 42 Prozent haben hingegen Verständnis für den Streikaufruf. Elf Prozent sind in dieser Frage unentschieden.

Nur Anhänger von Linken und Grünen befürworten den Streik im Nahverkehr

Mit Blick auf die Parteipräferenzen der Befragten zeigen die Anhängerschaft der FDP (64 Prozent) und CDU/CSU (63 Prozent) haben mehrheitlich kein Verständnis für die angekündigten Streiks. Deutlich für den Arbeitsausstand positionieren sich hingegen die Unterstützer der Linken (80 Prozent). Auch bei den Grünen überwiegt die Zustimmung leicht (52 Prozent). Wähler der SPD hingegen sind in der Frage gespalten.

Die Gewerkschaft Verdi ruft für Freitag deutschlandweit zu Warnstreiks im Nahverkehr aus. Ausgenommen ist davon lediglich Bayern. Ganztägig sollen dabei die Busse und Bahnen der örtlichen Verkehrsbetriebe stillstehen. Nur in Berlin endet der Warnstreik bereits um 10 Uhr am Morgen.

Als Ziele nennt Verdi unter anderem die Absenkung der Wochenarbeitszeit bei vollem Lohnausgleich, kürzere Schichten, die Verringerung unbezahlter Wegzeiten, eine Ausweitung der Ruhezeiten, die Erhöhung des Anspruchs auf Urlaub oder zusätzliche Entlastungstage und anderes mehr.

Allerdings fallen die Forderungen je nach Bundesland unterschiedlich aus. So verhandelt Verdi mit der BVG aktuell nicht über die Themen Gehalt und Arbeitszeit, sondern lediglich andere Fragen der Arbeitsbedingungen wie Schichtstrukturen und Lohneingruppierungen.

Obwohl es sich um getrennte Tarifverhandlungen in den 15 betroffenen Bundesländern handelt, koordiniert Verdi Streikaktionen bundesweit, um mehr Druck zu erzeugen. Unterstützt wird die Gewerkschaft dabei von den Klimaaktivisten der Gruppe Fridays for Future, die zu gemeinsamen Kundgebungen rund um den Streik aufrufen.

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