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Eine Demonstrantin hält ein Bild von Jina Mahsa Amini in die Höhe (Symbolbild).

© AFP/OZAN KOSE

„Brutale Ermordung war ein Wendepunkt“: Jina Mahsa Amini und Frauen im Iran mit Sacharow-Preis geehrt

Das Europaparlament hat den Sacharow-Menschenrechtspreis an Jina Mahsa Amini und die „Frau, Leben, Freiheit“-Bewegung verliehen. Aminis Tod löste massive Proteste im Iran aus.

Jina Mahsa Amini, die junge Iranerin, die im Polizeigewahrsam gestorben ist, und die feministische Bewegung „Frau, Leben, Freiheit“ im Iran erhalten in diesem Jahr den Sacharow-Menschenrechtspreis des Europaparlaments.

„Die brutale Ermordung der 22-jährigen Jina Mahsa Amini war ein Wendepunkt. Sie hat eine frauengeführte Bewegung ausgelöst, die Geschichte schreibt“, sagte Parlamentspräsidentin Roberta Metsola am Donnerstag in Straßburg.

Jina Mahsa Amini war im September 2022 zu Besuch in Teheran, als sie von der sogenannten „Sittenpolizei“ verhaftet und geschlagen wurde, weil sie aus deren Sicht den Hijab falsch trug. Ihr Tod löste einige Tage später massive Proteste im Iran aus, bei denen die Frauen an vorderster Front standen. Unter dem Motto „Frau, Leben, Freiheit“ protestieren sie gegen das Hidschab-Gesetz und andere diskriminierende Vorschriften.

Neben Amini und der iranischen Bewegung waren die Menschenrechtlerin Vilma Núñez de Escorcia und Bischof Rolando José Álvarez Lagos aus Nicaragua nominiert sowie drei Frauen, die für einen freien, sicheren und legalen Schwangerschaftsabbruch in Polen, El Salvador und den USA kämpfen.

Der nach dem sowjetischen Physiker und politischen Dissidenten Andrej Sacharow (1921-1989) benannte Preis wird seit 1988 jährlich an Personen und Organisationen verliehen, die sich für Menschenrechte und Grundfreiheiten einsetzen.

Die Auszeichnung ist mit 50.000 Euro dotiert. Die Zeremonie zur Verleihung des Sacharow-Preises für geistige Freiheit findet am 13. Dezember in Straßburg statt. (epd)

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