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Das Kunsthaus Zürich vermutet den Diebstahl zweier Gemälde (Archivbild).

© dpa / Walter Bieri

Kunstdiebstahl in der Schweiz: Das Kunsthaus Zürich vermisst zwei Gemälde niederländischer Meister

Nach einem Brand im Museum mussten viele Werke abgehängt werden. Zwei davon könnten gestohlen worden sein, vermutet das Kunsthaus.

Aus einem Museum in der Schweiz sind zwei Gemälde verschwunden: Die beiden kleinformatigen Gemälde der niederländischen Meister Robert van den Hoecke und Dirck de Bray seien seit Anfang des Jahres unauffindbar, teilte das Kunsthaus Zürich am Dienstag mit. Da ein Diebstahl nicht mehr ausgeschlossen werden könne, habe das Museum die Polizei eingeschaltet.

Im Kunsthaus Zürich hatte es im August gebrannt. Um Museumsräume und Kunstwerke zu reinigen und zu sanieren, mussten mehr als 700 Werke abgehängt werden - auch die beiden Gemälde, die nun vermisst werden. Es handelt sich nach Angaben des Museums um zwei private Dauerleihgaben: „Soldaten im Lager“ von van den Hoecke aus der Mitte des 17. Jahrhunderts und „Narzissen und andere Blumen in Glasvase auf einer Marmorplatte“ von de Bray von 1673.

Ein Krisenstab unterstützt die Polizei

Beide Bilder sind demnach auf Eichenholz gemalt, gerahmt und verglast. Die Museumsleitung hofft, dass sie unbeschadet wieder aufgefunden werden. Das Museum hat nach eigenen Angaben einen Krisenstab eingerichtet und die vermissten Werke im Art Loss Register, der weltweit größten Datenbank verlorener und gestohlener Kunstwerke eintragen lassen. Es unterstützt zudem die Ermittlungen der Polizei und stellt parallel auch eigene Untersuchungen an.

Besucher in einer Ausstellung im Kunsthaus Zürich (Archivbild).

© IMAGO / imagebroker

Seit Generationen vertrauten Sammlerinnen und Sammler dem Kunsthaus „ihre Schätze“ an, erklärte Museumsdirektorin Ann Demeester. „Die Möglichkeit, dass trotz großer Sicherheitsvorkehrungen Werke derzeit nicht zu finden sind, erschüttert uns“, fügte sie hinzu. „Wir halten Augen und Ohren weiterhin offen, falls sich die Werke doch noch im Haus befinden.“ Alle anderen Werke, die während des Brands ausgestellt waren, seien „vollzählig vorhanden“.

Das Kunsthaus Zürich verfügt nach eigenen Angaben mit rund 4000 Gemälden und Skulpturen und 95.000 grafischen Werken vom 13. Jahrhundert bis in die Gegenwart über eine der bedeutendsten Kunstsammlungen der Schweiz.

Höhepunkte sind umfangreiche Werksammlungen von Edvard Munch und Alberto Giacometti. Dauerhaft ausgestellt sind etwa 1000 Kunstwerke. (AFP)

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