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Der österreichische Schriftstellers Franz Kafka (li.) und Schauspieler Joel Basman..

© dpa / Georg Wendt/CTK/dpa/dpa

Literatur im Fernsehen: ARD plant „Kafka“-Miniserie

2024 jährt sich der 100. Todestag Franz Kafkas. Zeit für eine Miniserie, das Drehbuch dazu kommt von Daniel Kehlmann, Regie führt David Schalko.

Die ARD wird kafkaesk. Anlässlich des 100. Todestages von Franz Kafka im Jahr 2024 plant die ARD zusammen mit dem österreichisches Fernsehen eine sechsteilige Mini-Serie über das Leben Kafkas, der als der weltweit meistgelesene Schriftsteller deutscher Sprache und einer der berühmtesten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts gilt.

Wenn es nicht so abgedroschen klingen würde, müsste man sagen: Dafür sollten gerne Rundfunkbeiträge bezahlt werden. Das Drehbuch kommt von Bestsellerautor Daniel Kehlmann („Die Vermessung der Welt“) sowie dem Regisseur David Schalko („Braunschlag“), wie am Mittwoch der NDR und das Erste mitteilten. Alle ARD-Sender (NDR, WDR, SWR, BR, MDR, RBB, HR, SR und Radio Bremen) seien in Koproduktion mit dem ORF und gemeinsam mit der Firma Superfilm an dem Projekt „Kafka“ beteiligt.

Die Drehbücher basieren auf der dreibändigen Kafka-Biografie von Reiner Stach, der hier auch als Fachberater tätig sei. „Ich bin stolz und dankbar, dass ich auf der Basis von Reiner Stachs Standardwerk für den großartigen Regisseur und Geschichtenerzähler David Schalko die Drehbücher schreiben durfte“, ließ sich Kehlmann zitieren.

Schwierige Liebesbeziehungen

Die Mini-Serie soll nicht nur von Kafkas schwierigem Verhältnis zu seinem tyrannischen Vater und seinen nicht minder schwierigen Liebesbeziehungen mit Felice Bauer, Milena Jesenská und Dora Diamant handeln, sondern auch von seiner engen Freundschaft zu Max Brod, der seinen todkranken Freund am Ende verriet und ihm damit den Weltruhm bescherte.

In den Hauptrollen: Joel Basman (Franz Kafka), Daniel Brühl (Max Brod), Nicholas Ofczarek (Hermann Kafka) und Liv Lisa Fries (bekannt aus „Babylon Berlin“, als Milena Jesenská). Die Dreharbeiten sind im Frühjahr 2023 geplant, der voraussichtliche Sendetermin in der ARD Mediathek, im Ersten und im ORF liegt, soll Frühjahr 2024 sein, um den 100. Todestag herum. Kafka starb am 3. Juni 1924 im Alter von nur 40 Jahren.

David Schalko gilt als einer der eigenwilligsten Autoren und Regisseure im deutschsprachigen Raum, mit Sinn fürs Groteske und schrägen Fernsehwerken („Braunschlag“, „Ich und die Anderen“). Giftiges und Ernstes stehen nebeneinander. Man darf gespannt sein, wie der Österreicher Leben und vielleicht auch Werk („Das Urteil“, „Die Verwandlung“ oder „Der Prozess“) eines der meistgelesenen, aber auch enigmatischsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts in Szene setzt.

„Franz Kafkas Alpträume sind unsere tägliche Realität: In seinen dunklen und doch komischen Visionen hat er die Welt erahnt, in der wir alle jetzt leben“, so Kehlmann. „Diese Visionen kamen nicht aus dem Nichts, sondern bildeten sich aus seinem Leben, seiner Familie, seinem privaten Umfeld.“ (mit dpa)

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