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Tucker Carlson im November 2022 bei einer Veranstaltung des rechten Senders Fox News.

© AFP/JASON KOERNER

Nach Entlassung bei Fox News: Tucker Carlson will eigene Show auf Twitter fortführen

Der als rechter Hetzer bekannte Moderator wetterte bei seiner Ankündigung erneut gegen die „Mainstream“-Medien. Offenbar hat er sich bereits mit Twitter-Chef Musk getroffen.

Der kürzlich vom rechten US-Nachrichtensender Fox News entlassene Moderator Tucker Carlson hat angekündigt, seine bislang dort erfolgreiche Abendshow zum Onlinedienst Twitter zu verlegen. In einem am Dienstag auf Twitter geposteten Video wetterte Carlson gegen die „Mainstream“-Medien und teilte abschließend mit, dass er eine Sendung in dem Kurzbotschaftendienst moderieren werde.

„Erstaunlicherweise gibt es ab heute Abend nicht mehr viele Plattformen, die freie Meinungsäußerung zulassen“, sagte Carlson. Die einzige sei Twitter. „Hier sind wir jetzt“.

Wettern gegen „Mainstream“-Medien

In dem Video wetterte Carlson auch gegen die „Mainstream“-Medien. Er sagte, was in Publikationen wie der „New York Times“ zu lesen sei, sei in einem wörtlichen Sinne richtig, deshalb aber nicht wahr. „Auf der grundlegendsten Ebene sind die Medien, die ihr konsumiert, eine Lüge.“ Fakten würden absichtlich zurückgehalten. „Ihr werdet manipuliert“, folgerte Carlson. Dazu brachte er seine eigene Arbeit als Gegenentwurf in Stellung - ohne Details zu dem geplanten Format zu nennen. Carlson erklärte: „Wir werden noch einige andere Dinge bringen, von denen wir euch erzählen werden. Aber für den Moment sind wir einfach dankbar, hier zu sein.“ 

In Kürze werde er „eine neue Version der Show, die wir in den letzten sechseinhalb Jahren gemacht haben, auf Twitter bringen“, fügte er hinzu. Medienberichten zufolge hatte sich Carlson zuvor mit Twitter-Chef Elon Musk getroffen, um eine Zusammenarbeit auszuloten.

Laut Elon Musk gibt es noch keine Vereinbarung

Tucker Carlson ist eine der einflussreichsten konservativen Stimmen in den USA und als rechter Scharfmacher bekannt. Kritiker werfen ihm immer wieder rassistische Äußerungen und falsche oder irreführende Angaben vor. Erst vor wenigen Wochen sorgte er mit einer Dokumentation für Aufsehen, in der er die Gewalt durch Anhänger des abgewählten Präsidenten Donald Trump bei der Kapitol-Erstürmung vom 6. Januar 2021 kleinredete.

Carlson, der Trump immer wieder interviewte, hatte von den Abendmoderatoren der US-Nachrichtensender die besten Einschaltquoten. Immer wieder wurden ihm auch politische Ambitionen nachgesagt.

Ende April war Carlson von Fox News entlassen worden. Die Trennung erfolgte weniger als eine Woche nach dem historischen Vergleich zwischen Fox News und dem Wahlmaschinen-Unternehmen Dominion im Streit um falsche Wahlbetrugsvorwürfe nach der Präsidentschaftswahl 2020.

Carlsons Name war im Zusammenhang mit dem von Dominion angestrengten Verleumdungsverfahren gegen Fox News immer wieder aufgetaucht. Wenige Tage vor seiner Entlassung hatte Carlson noch Twitter-Chef Musk auf Fox News interviewt.

Der Technologie-Milliardär hatte Twitter im vergangenen Oktober für 44 Milliarden Dollar (heute rund 40 Milliarden Euro) übernommen. Kritikern zufolge haben Hassrede und Falschinformationen auf der Plattform seitdem stark zugenommen. Twitter musste in den vergangenen Monaten zudem immer wieder auch mit technischen Problemen kämpfen und hat viele Werbekunden verloren.

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Als Reaktion auf die Ankündigung Carlsons schrieb Elon Musk in einem Tweet, dass „noch keine wie auch immer geartete Vereinbarung unterzeichnet“ worden sei. Für Tucker würden die gleichen Regeln gelten wie für alle anderen, die ihre Inhalte über die Plattform verbreiten. (mit AFP)

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