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Imelda Staunton spielt Queen Elizabeth II.

© Foto: Netflix/dpa/Alex Bailey

Dreharbeiten zu „The Crown“ vor Stopp: Ein Ende für die Serie wäre das falsche Signal

Das Interesse an der britischen Monarchie hört mit dem Tod von Queen Elizabeth nicht auf. Die Macher von „The Crown“ sollten aber über eine Änderung des Drehbuchs nachdenken. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Kurt Sagatz

| Update:

Es gibt wohl kaum eine andere TV-Serie, die das öffentliche Bild des britischen Königshauses in den vergangenen Jahren so sehr geprägt hat wie die Netflix-Produktion „The Crown“. Vor allem aber hat es diese seit 2016 laufende Serie geschafft, bei jüngeren Zuschauern ein differenzierteres Bild von Queen Elizabeth II. zu zeichnen.

Wenn der „Daily Star“ am Tag nach dem Tod der Königin titelt: You did your duty, Ma’am“, dann wissen die Netflix-Abonnenten, was mit dieser Pflicht gemeint ist. Und wie schwer es Elizabeth II. häufig gefallen sein muss, ihre persönlichen Befindlichkeiten hinter ihre Aufgabe als Königin von Großbritannien und Führerin des Commonwealth zu stellen.

Nach dem Tod der Queen, die im Alter von 96 Jahren auf Schloss Balmoral gestorben ist, steht nun offenbar eine Drehpause für die sechste Staffel von „The Crown“ im Raum.

„Ich erwarte, dass wir auch aus Respekt aufhören werden zu drehen“, sagte Drehbuchautor Peter Morgan, der die Serie als „Liebesbrief an die Queen“ bezeichnete, dem Branchenblatt „Deadline“.  Und tatsächlich ist es gerade die Serie „The Crown“, die die Zuschauer in aller Welt besser verstehen lässt, warum Elizabeth in nationalen Krisen so vermeintlich unterkühlt wahrgenommen wurde.

Das betrifft nicht nur den Unfalltod von Lady Diana im Jahr 1997, der in der Serie erst noch vorkommen wird. In der dritten „Crown“-Staffel wird das Bergwerksunglück von 1966 in Aberfan thematisiert. 144 Menschen – darunter 116 Kinder – wurden unter einer Abraumhalde begraben.

Erst nach langem Zögern entschied sich die Königin zu einem Kondolenzbesuch in Wales – nicht aus Mangel an Empathie, sondern wegen ihres Rollenverständnisses. „Die Krone macht das nicht“, sagt die Regentin in der Serie.

Zunächst einmal könnte – wenn Netflix an seinen Plänen festhält – im November die fünfte Staffel von „The Crown“ starten. Die letzten beiden Staffeln spielen nach dem Jahrtausendwechsel.

Nachdem die frühen Jahre der Queen von Claire Foy und die die Zeit zwischen 1964 bis 1990 von Olivia Colman dargestellt wurden, übernimmt in der fünften Staffel Imelda Staunton die Hauptrolle von Elizabeth.

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Eine Drehpause für die sechste Staffel könnte und sollte nun dazu genutzt werden, über Änderungen im Drehbuch nachzudenken. Auch wenn eine Neubewertung der Person der britischen Königin zumindest aus Sicht der ersten vier Staffeln nicht nötig erscheint, kann sich das Bild eines Menschen mit seinem Tod nochmals ändern.

Auch die Macher einer TV-Serie wie „The Crown“ sind gut beraten, dies zu berücksichtigen. Vor allem, wenn das letzte Kapitel einer einmaligen Lebensgeschichte erzählt werden soll.

Eine Einstellung dieses Serien-Projektes wäre indes das falsche Signal. Das zeigt nicht zuletzt das Interesse der Fernsehzuschauer nach dem Tod der Königin. Die Sondersendungen in der ARD waren neben der „Tagesschau“ die meistgesehenen Sendungen des Donnerstags, auch die Spezial-Ausgaben des ZDF lagen in den Quoten vorn.

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