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Eine iranische Frau geht auf einer Straße in Teheran. (Symbolbild)

© REUTERS/WANA/Majid Asgaripour

Sie sitzen im Gefängnis: Iranische Journalistinnen erhalten Unesco-Pressefreiheits-Preis

Anlässlich des Welttags der Pressefreiheit hat die Unesco drei Iranerinnen ausgezeichnet. Zwei der Journalistinnen warten in Haft auf ihren Prozess.

Drei prominente, im Iran inhaftierte Journalistinnen sind von den Vereinten Nationen für ihre Arbeit ausgezeichnet worden. Nilufar Hamedi, Elaheh Mohammadi und Narges Mohammadi erhielten in Abwesenheit den Pressefreiheits-Preis der UN-Kulturorganisation Unesco am Dienstagabend (Ortszeit) in New York.

Jury-Präsidentin Zainab Salbi sagte: „Wir möchten die Arbeit der mutigen iranischen Journalistinnen würdigen, deren Berichterstattung zu einer historischen, von Frauen geführten Revolution geführt hat.“

Narges Mohammadi ist eine der bekanntesten Menschenrechtlerinnen im Iran und hat laut Unesco für verschiedene Medien geschrieben. Sie sitzt derzeit eine 16-jährige Haftstrafe ab.

Die Journalistinnen Elaheh Mohammadi und Nilufar Hamedi erlangten internationale Bekanntheit für ihre Berichterstattung rund um den Tod der iranischen Protestikone Jina Mahsa Amini, die im September 2022 die schwersten Proteste seit Jahrzehnten auslösten. Nur kurze Zeit später wurden sie verhaftet.

Irans Justiz hat die kritischen Journalistinnen als „ausländische Agentinnen“ bezeichnet und wirft ihnen unter anderem Gefährdung der nationalen Sicherheit vor. Am Montag berichtete die Tageszeitung „Shargh“, Hamedis Arbeitgeber, dass beide Frauen ins berüchtigte Ewin-Gefängnis in der Hauptstadt Teheran überstellt worden seien. Ihr Fall soll vor einem Revolutionsgericht in Teheran verhandelt werden, dessen vorsitzender Richter für überaus harsche Urteile bekannt ist.

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat den 3. Mai auf Vorschlag der Unesco im Jahr 1993 zum Welttag der Pressefreiheit erklärt. Den ersten Welttag der Pressefreiheit gab es 1994. Seit 1997 verleiht die Unesco an diesem Tag den Guillermo-Cano-Preis für die Verteidigung oder Förderung der Pressefreiheit zum Gedenken an den ermordeten kolumbianischen Journalisten. (dpa)

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