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Das Braunkohle-Kraftwerk Neurath in Grevenbroich, Nordrhein-Westfalen (Archivild)

© IMAGO/Wienold

Nach Blockade von Kohlekraftwerk: Neun Monate Haft für Klimaaktivisten

Im November 2021 wurde das Kohlekraftwerk Neurath in Nordrhein-Westfalen blockiert. Eine Person wurde nun wegen Störung öffentlicher Betriebe zu neun Monaten Gefängnis verurteilt.

Mehr als ein Jahr nach der Gleisblockade des Kohlekraftwerks Neurath in Nordrhein-Westfalen hat das Amtsgericht Grevenbroich eine mehrmonatige Haftstrafe verhängt. Wie eine Gerichtssprecherin am Montag sagte, wurde eine 24-jährige Person dritten Geschlechts, Eike G., wegen Störung öffentlicher Betriebe zu neun Monaten Gefängnis verurteilt.

Mit dem Urteil ging das Gericht über die Forderung der Staatsanwaltschaft hinaus. Die Anklage hatte eine Freiheitsstrafe von acht Monaten beantragt, die Verteidigung hingegen auf Freispruch plädiert.

Dem Urteil nach ketteten sich G. und weitere Aktivisten im November 2021 in Grevenbroich an eine Bahnschiene, die zum Kohlekraftwerk Neurath führte. Einsatzkräfte mussten G. mit technischen Geräten von der Schiene lösen.

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Laut Angaben waren G. und die weiteren Aktivisten mit ihren Armen in einer Armröhre eingegipst und hatten diese an der Schiene befestigt. Aufforderungen der Polizei, die Gleise zu räumen, kam G. nicht nach.

Angeblich Schaden von 1,5 Millionen Euro verursacht

Der Bahnbetrieb musste wegen der Blockade ganztägig eingestellt werden. Das Kraftwerk konnte deshalb nicht mit Kohle beliefert werden. Aufgrund der Einschränkungen sei ein Schaden in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro entstanden.

Der bereits im Januar begonnene Prozess hatte sich teils erheblich verzögert. Nach Gerichtsangaben stellte die Verteidigung zahlreiche Anträge. Zudem fehlte G. an einem Verhandlungstermin.

Am Tag der Urteilsverkündung erschien G. laut der Sprecherin angekettet an eine Freundin. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Immer wieder müssen sich Klimaaktivisten dieser Tage vor Gericht verantworten. Im März etwa verurteilte das Amtsgericht Tiergarten den Klimaaktivisten und Mitgründer der Gruppe „Letzte Generation“, Henning Jeschke, zu zwei Geldstrafen im Gesamtwert von 1400 Euro. (mit AFP)

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