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Auf dem Bildschirm eines Smartphones sieht man die Hashtags Hass und Hetze in einem Twitter-Post.

© dpa/Fabian Sommer

Deutschlandweite Razzien: Ermittler gehen gegen Verfasser frauenfeindlicher Posts vor

Kurz vor dem Weltfrauentag hat es Durchsuchungen und Vernehmungen bei mehr als 80 Beschuldigten gegeben. Sie sollen im Netz misogynen Hass verbreitet haben.

Ermittler sind am Donnerstag deutschlandweit mit Razzien gegen mutmaßliche Verfasser frauenfeindlicher Internet-Postings vorgegangen. Bei der gemeinsamen Aktion von Bundeskriminalamt (BKA) und Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main gab es nach Behördenangaben ab dem frühen Morgen Durchsuchungen und Vernehmungen bei 45 Beschuldigten in elf Bundesländern.

Zudem seien im Vorlauf zu dem Aktionstag Maßnahmen gegen 37 weitere Beschuldigte erfolgt, denen Postings mit strafrechtlicher Relevanz vorgeworfen werden, teilte das BKA in Wiesbaden mit.

Den Angaben zufolge arbeiten BKA und die Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität bei der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt seit 2022 zusammen, um die Strafbarkeit frauenfeindlicher Beiträge im Internet zu untersuchen. Dabei werde gezielt nach derartigen Postings Ausschau gehalten.

Wir gehen bewusst in die Räume des Hasses, stellen Taten und Täter fest, holen sie aus der Anonymität und ziehen sie zur Rechenschaft.

BKA-Präsident Holger Münch

Frauenfeindlichkeit im Internet existiere in vielen verschiedenen Formen, hieß es. Neben volksverhetzenden Inhalten seien auch Postings ermittelt worden, in denen Frauen sexualisiert, verleumdet und beleidigt worden seien. Auch seien Frauen öffentlich zur Versendung von Nacktfotos aufgefordert, Vergewaltigungen befürwortet sowie Folter- und Tötungsvideos verbreitet worden.

„Wir gehen bewusst in die Räume des Hasses, stellen Taten und Täter fest, holen sie aus der Anonymität und ziehen sie zur Rechenschaft“, sagte BKA-Präsident Holger Münch zu der Durchsuchungsaktion einen Tag vor dem Weltfrauentag (8. März). Hass und Gewalt seien digital wie analog eine Bedrohung für Demokratie und Gesellschaft. (epd)

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