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Vor vier Monaten erschien die Biografie von Prinz Harry mit dem Titel „Reserve“.

© dpa/Jens Kalaene

Presse war wie ein „rasender Mob“ : Harrys Ghostwriter berichtet von Paparazzi und nächtlichem Streit

John Moehringer, Ghostwriter von Harrys Biografie „Reserve“, gibt Einblicke in die gemeinsame Zusammenarbeit. Sie hatte auch persönliche Folgen für ihn.

Vier Monate nach der Veröffentlichung von Prinz Harrys Biografie „Reserve“ hat sein Ghostwriter John Moehringer Einblicke in die gemeinsame Arbeit gegeben und persönliche Folgen geschildert. Er sei in den folgenden Tagen und Wochen von Journalisten belästigt und gestalkt worden, schrieb JR Moehringer in einem Gastbeitrag für die Zeitschrift „New Yorker“.

Insgesamt arbeitete er zwei Jahre mit Harry an dem Buch mit vielen pikanten Enthüllungen, das den Streit des Prinzen mit der königlichen Familie noch verschärft hatte.

Belagert von Fotografen und Reportern

Die britische Presse habe wie ein „rasender Mob“ auf „Reserve“ reagiert, schrieb Moehringer. Ein Fotograf habe mitten auf der Straße gestanden, um ein Foto von ihm zu machen, als er seinen Sohn in die Vorschule brachte. Später am Tag sei ein Reporter an seinem Fenster aufgetaucht. Die Erfahrung habe ihm geholfen, Harry besser zu verstehen.

Das Buch - Originaltitel „Spare“ - war am 10. Januar erschienen. Allerdings war das Buch versehentlich einige Tage vorher kurz auf Spanisch zu bekommen. Die britischen Medien hätten nun das Buch mangelhaft ins Englische zurückübersetzt, berichtete Moehringer.

„Fakten wurden aus dem Zusammenhang gerissen, komplexe Emotionen zu karikaturistischer Idiotie reduziert, unschuldige Passagen zu Empörungen aufgebauscht - und es gab so viele Unwahrheiten.“

Moehringer schrieb auch schon für Agassi

Der Ghostwriter, der zuvor unter anderem für Ex-Tennis-Star Andre Agassi tätig war, berichtete auch von einem nächtlichen Streit mit Harry über eine Passage. Dabei ging es um eine Szene aus Harrys Armeeausbildung.

In einer Simulation, bei dem es um seine Entführung durch Terroristen ging, sei er wegen seiner 1997 tödlich verunglückten Mutter Prinzessin Diana beleidigt worden. Harry habe gewollt, dass seine Antwort an die „Entführer“ im Buch abgedruckt wird. Er selbst aber habe vehement dagegen argumentiert und sich letztlich durchgesetzt. (dpa)

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