Triumph eines Gemüses: Wie ein Salatkopf die britische Premierministerin besiegt hat

Das Spiel ist aus, der Sieger steht fest: Ein Salatkopf hatte offiziell eine längere Haltbarkeitszeit als Liz Truss im britischen Regierungsamt.

Getestet hat das die britische Boulevardzeitung „Daily Star“. Dort hat sich die Redaktion vor einer Woche gefragt: „Kann sich Liz Truss länger halten als dieser Salat?“ und kurzerhand ein Duell vorbereitet.

Über eine Live-Übertragung auf Youtube konnten Zuschauer einen Salatkopf anfeuern, der auf einem Tisch neben dem Foto der Premierministerin stand.

Insgesamt sieben Tage lief der Wettkampf, bevor Truss das Handtuch werfen musste und zurücktrat – während der Salatkopf triumphierte.

Inzwischen hat die „Daily Star“-Redaktion den Tisch des Gemüses feierlich gedeckt: Neben dem Salatkopf steht nun ein offener Sekt, bunte Lichter beleuchten den Raum, und im Hintergrund läuft Partymusik.

Mehr als 6000 Zuschauer hat die Liveübertragung der Siegesfeier, die das Gemüse in den Kommentaren feiern. „Der Salatkopf hat sich einen Platz im Britischen Museum verdient“, schreibt ein Nutzer.

Auch auf Twitter gratulieren viele dem Salatkopf zu seinem Sieg. „What a great day to be a letture“ - „Was für ein großartiger Tag, um ein Salatkopf zu sein“, schreibt die Supermarktkette Aldi auf der Plattform.

Der Anlass des Duells war ein Kommentar des Magazins „Economist“, der Truss angesichts der sich rasch entwickelnden Regierungskrise kürzlich bescheinigte, die Haltbarkeitsdauer eines Salats zu haben. Die Boulevardzeitung nahm die These beim Wort und ließ beide gegeneinander antreten.

Das Spaß-Duell rund um den Salatkopf war aber nicht der einzige Spott, der sich über Liz Truss ergoss. So stellte etwa die ZDF-heute-Show auf Twitter fest: „Mit nur 44 Tagen hatte Liz Truss die kürzeste Amtszeit eines Premiers in der Geschichte des Vereinigten Königreiches. Aber sie war eine der wenigen, die zwei Monarchen erlebte.“ Und der RBB konstatierte, dass sogar Jürgen Klinsmann als Hertha-BSC-Trainer länger durchgehalten habe.

Nachdem Truss am Freitag vergangener Woche nach nur gut fünf Wochen ihren Finanzminister Kwasi Kwarteng entlassen hatte und eine steuerpolitische Kehrtwende vollzog, mehren sich die Spekulationen, dass auch sie bald ihre Amt los sein könnte.

Dem vorangegangen war eine Krise an den Finanzmärkten, die Truss und Kwarteng durch die Ankündigung massiver Steuererleichterungen ohne Pläne zur Gegenfinanzierung ausgelöst hatten. Teile der Steuerpläne machte Truss am Freitag wieder rückgängig. (Tsp/dpa)