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Wissenschaftlerinnen untersuchen einen Eierstock mit Ausstülpungen (Illustration).

© AdobeStock/TarikVision

Tagesspiegel Plus

Zyklusprobleme, Haarausfall, Akne: Zu viel Testosteron kann für Frauen zum Problem werden

Leidet eine Frau unter dem polyzystischen Ovarsyndrom, beeinflusst das nicht nur ihr äußeres Erscheinungsbild. Es kann sich auch auf den Kinderwunsch auswirken.

Ein Flaum über der Oberlippe, Stoppeln am Kinn, dazu starker Haarwuchs am ganzen Körper. Etwa 10 bis 15 Prozent der in Deutschland lebenden Frauen im gebärfähigen Alter kennen das nur zu gut. „Viele der Betroffenen wissen aber nicht, dass sie an einem Polyzystischen Ovarsyndrom leiden“, sagt der Facharzt für Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie Matthias Möhlig, der Oberarzt an der Charité tätig ist. Bei dem Leiden, abgekürzt als PCO-Syndrom, handelt es sich um eine Hormonstörung.

Auch überaktive Talgdrüsen, die Akne verursachen, und ein männlich anmutendes Haarausfallmuster gehören zu den Symptomen. Bei vielen Betroffenen wirkt sich die Störung auch auf den Zyklus aus, weshalb sie Probleme haben, schwanger zu werden. Der Grund für all das: Frauen mit PCO-Sydrom haben höhere Mengen des männlichen Sexualhormons Testosteron im Blut als gewöhnlich und reagieren möglicherweise auch empfindlicher darauf.

Allerdings leidet kaum eine Frau unter all den genannten Symptomen, die bei den Betroffenen zudem unterschiedlich stark ausgeprägt und mehr oder weniger folgenreich sind. Bei einem Teil der Frauen ist vor allem der Stoffwechsel betroffen, bei anderen überwiegen die Zyklusprobleme.

Nimmt eine Frau seit Teenagertagen die Antibabypille ein, unterdrückt sie die PCOS-Symptome. Die Diagnose wird dann mitunter erst gestellt, wenn sie die Pille absetzt.

Bruno Imthurn, Endokrinologe
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