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Der Befehlshaber der russischen Schwarzmeerflotte Viktor Sokolow salutiert in Sewastopol (Archivbild).

© REUTERS/Alexey Pavlishak

Admiral Viktor Sokolow lebt?: Russland zeigt angeblich getöteten Schwarzmeerflotten-Kommandeur erneut im Fernsehen

Russland präsentiert den Admiral Viktor Sokolow in einem TV-Interview, nachdem die Ukraine berichtet hatte, er sei bei einem Raketenangriff ums Leben gekommen. Kiew will das nun prüfen.

Russland zeigt den nach ukrainischen Angaben bei einem Angriff getöteten Kommandeur seiner Schwarzmeerflotte erneut im Fernsehen. Admiral Viktor Sokolow sagt in einem Interview, dass die Schwarzmeerflotte erfolgreich arbeite.

Der Fernsehsender gehört zum Verteidigungsministerium. Aus Sokolows Kommentaren geht allerdings nicht hervor, ob die Aufnahmen nach dem ukrainischen Raketenangriff auf das Hauptquartier der Flotte auf der Krim aufgezeichnet wurden.

Am 22. September hatte die Ukraine nach eigenen Angaben das Hauptquartier der Schwarzmeerflotte in Sewastopol auf der Krim mit Raketen angegriffen und erheblich beschädigt. Dabei sei Sokolow getötet worden, erklärten die ukrainischen Spezialkräfte.

Admiral Viktor Sokolow in einem Interview mit dem zum russischen Verteidigungsministerium gehörenden Fernsehsender Swesda.

© Tsp Screenshot/Swesda

Russland hatte zunächst nur den Angriff auf das Hauptquartier der Schwarzmeerflotte bestätigt. Ein Soldat werde vermisst, hatte das Verteidigungsministerium erklärt.

Am Dienstag veröffentlichte es Videoaufnahmen und Fotos, die Sokolow bei einer Videokonferenz mit Verteidigungsminister Sergei Schoigu und anderen ranghohen Offizieren zeigen sollen. Der Kommandeur ist darauf allerdings lediglich als angeblich online zugeschalteter Teilnehmer auf einer schräg hinter Schoigu angebrachten Leinwand zu sehen.

Kiew will Todesmeldung prüfen

Das ukrainische Militär will nun seine eigene Meldung über den angeblichen Tod Sokolows prüfen, teilte die Einheit für Spezialoperationen des ukrainischen Verteidigungsministeriums am Dienstag auf Facebook mit.

Kiew beharrt darauf, dass bei dem Angriff mit Marschflugkörpern 34 russische Offiziere getötet worden seien. Viele davon seien noch nicht identifiziert, doch die Quellen der Militärführung hätten zunächst bestätigt, dass sich auch Sokolow unter den Opfern befinde.

Wegen der von Moskau veröffentlichten Bilder „mit einem scheinbar lebenden Sokolow werden unsere Einheiten die Information noch einmal überprüfen“, schrieb die Einheit.

Russland wirft den USA und Großbritannien Mitwirkung vor

Russland wiederum wirft den USA und Großbritannien eine Beteiligung an der ukrainischen Attacke auf das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte vor. London und Washington unterstützten seit langem das „verbrecherische Regime“ in Kiew, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, am Mittwoch in Moskau bei einer Pressekonferenz.

Raketen haben das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte in Sewastopol getroffen.

© imago/ITAR-TASS/IMAGO/Sergei Malgavko

Die Attacke sei „ohne die leisesten Zweifel“ mithilfe der amerikanischen und britischen Geheimdienste erfolgt. Genutzt worden seien dafür westliche Aufklärungsdaten, Satelliten der Nato-Staaten und Spionageflugzeuge.

„Das offensichtliche Ziel solcher terroristischen Akte ist es, die Aufmerksamkeit von den gescheiterten Versuchen der Gegenoffensive der ukrainischen Streitkräfte abzulenken und die Menschen zu verängstigen, Panik in unserer Gesellschaft zu schüren“, sagte Sacharowa.

Die Krim wurde von Russland 2014 unter Bruch des internationalen Völkerrechts annektiert. Die Ukraine hat im Zuge ihrer seit Monaten laufenden Gegenoffensive betont, auch die Halbinsel von der russischen Besatzung befreien zu wollen. (Reuters/dpa)

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