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Rauchwolken von der Brandstelle der Sewastopol-Werft. Gouverneur Michail Razvozhayev berichtet über einen ukrainischen Raketenangriff auf die Stadt.

© imago/ITAR-TASS/IMAGO/Viktoria Sukonnikova

Großbrand auf Werft in Sewastopol: Ukraine beschädigt bei Angriffen auf der Krim zwei russische Kriegsschiffe

Nach Angaben des russischen Militärs habe es in der Hafenstadt Sewastopol am Mittwoch zehn Explosionen gegeben. 24 Menschen seien verletzt worden. Die Werft Ordschonikidse stand in Flammen.

Bei ukrainischen Raketenangriffen auf die Hafenstadt Sewastopol auf der von Russland 2014 annektierten Halbinsel Krim sind in der Nacht auf Mittwoch offiziellen russischen Angaben zufolge zwei Kriegsschiffe beschädigt worden.

Durch Treffer von gegnerischen Marschflugkörpern haben zwei in Reparatur befindliche Schiffe Schäden erlitten“, teilte das russische Verteidigungsministerium am Mittwochmorgen mit.

In der Nacht seien ein großes russisches Landungsschiff und ein U-Boot getroffen worden, sagte Andrij Jussow vom ukrainischen Militärgeheimdienst am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Die beiden Schiffe hätten sich direkt neben den Docks befunden. Experten gehen nach Ansicht der Bilder von einem Totalschaden am Landungsschiff aus. 

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24 Verletzte nach Angriffen auf Sewastopol

Zuvor hatte der von Moskau eingesetzte Gouverneur Michail Raswoschajew mitgeteilt, bei der Attacke seien 24 Personen verletzt worden, vier davon seien in einem kritischen Zustand.

Russischen Angaben zufolge hat es gegen 3 Uhr nachts insgesamt zehn Explosionen in der Hafenstadt gegeben. Die Flugabwehr habe dabei sieben Marschflugkörper abgeschossen.

Werft Ordschonikidse steht in Flammen

Zudem seien drei bei dem Angriff auf die Marinewerft Ordschonikidse eingesetzte Wasserdrohnen vernichtet worden, so die russische offizielle Angabe. Doch offensichtlich trafen mehrere Sprengkörper ihr Ziel. Ukrainische Medien hatten bereits in der Nacht Bilder der brennenden Werft veröffentlicht.

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Angriffe auf Sewastopol: Welche Kriegsschiffe wurden getroffen?

US-Militärblogger schrieben, dass in den Docks ein U-Boot der Kilo-Klasse und ein Landungsschiff getroffen worden seien. Die U-Boote der seit 1980 gebauten Kilo-Klasse werden mit Dieselmotoren betrieben und bis heute von der russischen Marine für vielfache Zwecke eingesetzt.

Die beschädigten Schiffe sollten repariert und bald wieder in Dienst gestellt werden, kündigte das russische Verteidigungsministerium an. Erste Fotos des Landungsschiffes „Minsk“ zeigten allerdings schwere Schäden an den Aufbauten. 

Weitere Explosionen nahe Jewpatorija

Darüber hinaus habe es bei einem weiteren Drohnenangriff auf die Krim schwere Explosionen nahe der Großstadt Jewpatorija gegeben, berichteten mehrere Medien. „Vermutlich gab es einen Einschlag auf einem Stützpunkt der Flugabwehr zwischen den Stadtteilen Molotschnoe und Ujutnoje“, berichtete der oppositionelle Telegram-Kanal Crimeanwind am Donnerstagmorgen.

Das russische Militär hat den Treffer bislang nicht bestätigt, sondern lediglich den Abschuss von elf Drohnen gemeldet. Anwohner hatten in den Nachtstunden die Explosionen gefilmt. Auf den Bildern und Videos ist aus großer Entfernung eine hohe Feuersäule am dunklen Himmel zu erkennen.

2014: Annexion der Krim durch Russland

Russland hat die ukrainische Krim bereits 2014 annektiert, was international nicht anerkannt ist. Damals waren die Massenproteste gegen den prorussischen Präsidenten der Ukraine, Viktor Janukowitsch, auf dem Maidan, dem zentralen Platz in Kiew, in Gewalt umgeschlagen. Janukowitsch floh und wurde vom Parlament für abgesetzt erklärt.

Innerhalb weniger Tage besetzten bewaffnete Männer das Regionalparlament auf der Krim und hissten die russische Flagge. Die Regierung in Moskau annektierte nach einer Volksabstimmung im März 2014 die Halbinsel.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat wiederholt erklärt, Ziel sei es, nicht nur die russisch besetzten Gebiete auf dem Festland, sondern auch die Halbinsel Krim wieder unter ukrainische Kontrolle zu bringen.

Moskau ist bei der von Präsident Wladimir Putin im Februar 2022 befohlenen Invasion weit von seinen ursprünglichen Kriegszielen entfernt. Die russische Armee musste mehrere Niederlagen einstecken und verteidigt sich derzeit gegen Kiews Gegenoffensive im Süden der Ukraine.

Die Ukraine hat seit Kriegsbeginn massive Waffenhilfe aus dem Westen bekommen. Am Mittwoch wurde bekannt, dass Deutschland weitere 20 Schützenpanzer vom Typ Marder zur Verfügung gestellt hat. Außerdem bekam die Ukraine zwei weitere Minenräumpanzer Wisent. Das geht aus der Liste der Bundesregierung über Militärhilfe für die Ukraine hervor, die aktualisiert wurde.

Auch 1,2 Millionen Schuss Munition für Handfeuerwaffen sowie 3000 Schuss Artilleriemunition vom Kaliber 155 Millimeter gehörten zum Paket. Zudem wurden der Ukraine 20 Drohnen sowie schwere und leichte Fahrzeuge übergeben. (dpa, Tsp, Reuters)

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