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Demonstration fuer Selbstbestimmung der Frauen beim Brandenburger Tor in Berlin.

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Historische Veränderungen in Finnland: Neue Gesetzesreform erleichtert Zugang zu Abtreibung

Jahrzehnte hatte Helsinki die striktesten Abtreibungsgesetze in Nordeuropa. Damit soll nun Schluss sein. Die Reform ist ein Überbleibsel der im April abgewählten rot-grünen Regierung.

Der Zugang zu Abtreibung wird in Finnland erleichtert. Am Freitag ist eine entsprechende Gesetzesreform in Kraft getreten. Ungewollt Schwangere müssen innerhalb der ersten 12 Wochen nun keine Gründe für einen Schwangerschaftsabbruch mehr angeben. Bisher musste Frauen diesen Schritt in Finnland begründen.

Auch kann der Eingriff fortan von nur einem Arzt oder einer Ärztin durchgeführt werden. Zuvor waren zwei ärztliche Gutachten zur Bewilligung eines Abbruchs notwendig. Ebenfalls abgeschafft wird die sogenannte Krankenhauspflicht

Ungewollt Schwangere bekommen dabei auch in niedergelassenen Praxen Hilfe. Das neue Gesetz enthält zudem Bestimmungen zur besseren psychosozialen Unterstützung der Betroffenen.

Noch unter der vergangenen rot-grünen Koalition stimmte das Parlament im vergangenen Oktober dafür, die 50 Jahre alte Gesetzgebung im Land zu modernisieren. Anstoß für die Reform war dem öffentlich-rechtlichen Rundfunksender Yle zufolge die Bürgerinitiative „Oma Tahto“ (dt.: „Eigener Wille“).

Finnland hatte unter den nordeuropäischen Ländern bisher die striktesten Abtreibungsgesetze. Laut der nationalen Gesundheitsbehörde THL gibt es etwa 7000 Abtreibungen jährlich, ein Drittel davon werden im Großraum um die Hauptstadt Helsinki durchgeführt.

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