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Feuerwehrleute versuchen am 22. März, einen Brand in einem Elektrizitätswerk nach einem russischen Angriff zu löschen.

© dpa/Yakiv Liashenko

„Luftalarm dauerte fünf Stunden“: Ukraine meldet Angriffe mit mehr als 80 Raketen und Drohnen auf Energieanlagen

Russland hat nach ukrainischen Angaben wieder die kritische Infrastruktur attackiert. Abgefeuert wurden offenbar erneut auch mehrere der gefürchteten Hyperschallraketen.

| Update:

Erneute massive Luftangriffe auf die Ukraine: Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in der Nacht zu Donnerstag mit mehr als 40 Raketen und mehr als 40 Drohnen angegriffen. Ziel sei die kritische Infrastruktur gewesen, erklärte Selenskyj am Morgen. Sein Land brauche mehr Ausrüstung für die Luftverteidigung.

Betroffen seien Anlagen zur Stromerzeugung und -Verteilung in den Gebieten Charkiw, Saporischschja, Lwiw und Kiew, meldete Energieminister Herman Haluschtschenko auf Facebook mit. Auch der größte Stromproduzent des Landes, DTEK, teilte auf Telegram, zwei seiner Wärmekraftwerke seien beschädigt worden. Im Umland der Hauptstadt Kiew brach ein Brand in einem Objekt der kritischen Infrastruktur aus.

Keine Angaben zu möglichen Opfern

„Heute Nacht ist das Gebiet massiv mit Kamikaze-Drohnen und Raketen angegriffen worden“, schrieb der Verwaltungschef des Kiewer Gebietes, Ruslan Krawtschenko, auf Telegram. „Der Luftalarm dauerte mehr als fünf Stunden.“ In und um die besonders gefährdete ostukrainische Millionenstadt Charkiw nahe der russischen Grenze wurden mindestens zehn Infrastrukturanlagen mit Raketen angegriffen, wie Gouverneur Oleh Synjehubow mitteilte.

Ein genauer Überblick über Schäden und mögliche Opfer lag bis zum Donnerstagmorgen nicht vor. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe setzte Russland mehrere der gefürchteten Hyperschallraketen vom Typ Kinschal ein. Von 40 angreifenden Shahed-Kampfdrohnen iranischer Bauart seien 37 abgefangen worden. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht. 


Nach Tagesspiegel-Informationen ist auch das Heizkraftwerk Tripilska, das größte in der Region Kiew, durch den Angriff vollständig zerstört worden. Die Einschläge hätten einen Großbrand in der Turbinenhalle verursacht. Alle Mitarbeiter, die während des Beschusses im Dienst waren, sind am Leben.

Die Stromversorgung könne jedoch nicht weiter gewährleistet werden. Der Bürgermeister der Stadt Ukrajinka, Oleksandr Turenko, forderte die Bewohner auf, „die Fenster in ihren Häusern fest zu schließen“, um das Einatmen von Verbrennungsprodukten zu vermeiden. Außerdem sollen alle Geräte aufgeladen und für eine maximale Wasserversorgung gesorgt werden. (Reuters, dpa, Valeriia Semeniuk)

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