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Die US-Hilfen beinhalten auch Munition für den Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars.

© Imago/Zuma Wire/U.S. Army

Munition für Krieg gegen Putin: USA gewähren Ukraine vorerst letzte große Militärhilfe

Die USA gelten als wichtigster Verbündeter der Ukraine im Abwehrkampf gegen die russische Invasion. Wie es mit der Unterstützung für Kiew weitergeht, ist völlig offen.

Nun dürften die bisher bewilligten Mittel der Vereinigten Staaten für die Regierung in Kiew im Krieg gegen Russland ausgeschöpft sein: Die USA haben der Ukraine ihre vorerst letzte Militärhilfe im Umfang von 250 Millionen Dollar (gut 226 Millionen Euro) freigegeben.

Das Außenministerium in Washington teilte am Mittwoch mit, das letzte Hilfspaket in diesem Jahr umfasse unter anderem Luftabwehr- und Artilleriemunition. Eine Einigung auf neue Ukraine-Hilfen war zuletzt am Widerstand der oppositionellen Republikaner im US-Kongress gescheitert.

Auch die Europäische Union gab nicht wie von der Ukraine erhofft Gelder frei: Wegen eines Vetos Ungarns konnten die anderen EU-Staats- und Regierungschefs zuletzt nicht wie geplant ein 50 Milliarden Euro schweres Finanzhilfen-Paket beschließen. Die Verhandlungen müssen deswegen nun im Januar fortgesetzt werden.

US-Präsident Biden macht Selenskyj keine Versprechungen

Es handele sich um das letzte Paket in diesem Jahr, teilte US-Außenminister Antony Blinken mit. Die Hilfe beinhalte unter anderem vor allem Munition – darunter 15 Millionen Schuss für kleinere Waffen sowie Munition für die Luftabwehr oder den US-Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars. „Unsere Hilfe war entscheidend für die Unterstützung unserer ukrainischen Partner bei der Verteidigung ihres Landes und ihrer Freiheit gegen die russische Aggression“, so Blinken.

Wie es nun künftig mit der US-Unterstützung für das von den Truppen des russischen Präsidenten Wladimir Putin angegriffene Land weitergeht, ist völlig offen. Das Weiße Haus hatte Mitte Dezember bereits erklärt, nur noch Mittel für ein weiteres Militärhilfepaket für die Ukraine in diesem Jahr zu haben. Es hieß außerdem, dass mit Ende des Jahres die bisher bewilligten Mittel aufgebraucht sein werden.

Die Freigabe weiterer Mittel wird derzeit von einem Streit im US-Parlament zwischen Republikanern und Demokraten blockiert. Die Republikaner stehen der Bewilligung neuer Hilfen im Weg, weil sie von US-Präsident Joe Biden im Gegenzug eine Verschärfung der Asylpolitik in den USA fordern.

Ob, wie und wann sich beide Parteien im kommenden Jahr auf neue Mittel einigen werden, ist unklar. Biden hatte die Aussichten auf eine schnelle Bewilligung weiterer US-Hilfen bei einem Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Washington vor zwei Wochen gedämpft. Er räumte ein, dass er „keine Versprechungen“ machen könne, aber hoffnungsvoll sei, dass es eine Einigung im Kongress geben werde.

Der Demokrat kann in der Zwischenzeit versuchen, Gelder aus anderen Bereichen für die Ukraine umzuwidmen. Damit kann er aber nicht die Summen bereitstellen, die nötig wären, um die Ukraine im großen Stil dauerhaft zu unterstützen. Auch der vom Kongress verabschiedete Militärhaushalt umfasst Geld für Militärhilfe für die Ukraine – allerdings nur 300 Millionen US-Dollar.

Am Mittwoch übertrug Biden Außenminister Blinken die Befugnis, zu entscheiden, ob es für die Sicherheitsinteressen der USA wichtig sei, der Ukraine Hilfe in Höhe von bis zu 20 Millionen US-Dollar zu gewähren.

Die USA gelten als wichtigster Verbündeter der Ukraine im Abwehrkampf gegen die russische Invasion. Seit Kriegsbeginn im Februar 2022 haben die Vereinigten Staaten unter Führung von Biden militärische Hilfe in Höhe von mehr als 44 Milliarden US-Dollar für Kiew bereitgestellt oder zugesagt. (AFP, dpa)

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