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Zehntausende Bolsonaro-Unterstützer in Sao Paulo.

© AFP/NELSON ALMEIDA

Nach versuchtem Staatsstreich: 180.000 Menschen demonstrieren in Brasilien für Ex-Präsident Bolsonaro

Gegen Brasiliens Ex-Präsidenten Bolsonaro wird seit dem Sturm auf politische Gebäude im Januar 2023 ermittelt. Zehntausende Menschen stellten sich nun hinter den Ultrarechten.

Bei einer Kundgebung zur Unterstützung des ultrarechten früheren Präsidenten Jair Bolsonaro haben sich in der brasilianischen Metropole São Paulo rund 180.000 Menschen versammelt. Brasiliens Ex-Präsident wies in seiner Rede alle Vorwürfe zurück, er habe nach seiner Wahlniederlage einen Staatsstreich geplant. „Was ist ein Putsch? Panzer in den Straßen, Waffen, eine Verschwörung“, sagte Bolsonaro (2018 bis 2022) am Sonntag (Ortszeit) laut der Tageszeitung „Folha de São Paulo“ in São Paulo. Nichts davon sei in Brasilien passiert.

Der Ex-Präsident forderte eine Amnestie für alle Inhaftierten des versuchten Staatsstreiches. Am 8. Januar 2023 hatten Anhänger Bolsonaros das Regierungsviertel in der Hauptstadt Brasília gestürmt. Sie attackierten und verwüsteten das Parlament, das Oberste Gericht und den Präsidentenpalast. Gegen Bolsonaro wird wegen des Verdachts der Anstiftung zu den Unruhen ermittelt. Aufgrund der Ermittlungen musste Bolsonaro seinen Pass abgeben.

Ohne den Namen des jetzigen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva zu nennen, warf Bolsonaro der Regierung vor, ihn zu verfolgen. Gleichzeitig griff er die Obersten Gerichte des Landes an. Das Oberste Wahlgericht hatte ihn wegen seiner unbelegten Wahlfälschungsvorwürfe für acht Jahre von allen politischen Ämtern ausgeschlossen.

Zur Unterstützung von Bolsonaro war unter anderem der Gouverneur des wirtschaftlich stärksten Bundesstaates São Paulo, Tarcísio de Freitas, gekommen. In den vergangenen Tagen hatte Bolsonaro in den sozialen Netzwerken zu einer „friedlichen Demonstration zur Verteidigung des Rechtsstaates“ aufgerufen. Die Veranstaltung gilt als Stimmungstest für die Kommunalwahlen im Oktober. Unterstützer von Bolsonaro gehen mit zahlreichen Kandidaten in die Abstimmung über wichtige Bürgermeisterposten. (epd)

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