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Ein russischer Raketenwerfer in der Ukraine. (Symboldbild)

© Imago/Itar-Tass

Neue Taktik bei Angriffswelle im Herbst erwartet: Russland hat wohl teilweise sein Raketenarsenal aufgefüllt

Nach Angaben des ukrainischen Militärgeheimdiensts hat Russland wieder mehr Raketen als noch im Januar. In Kiew rechnet man fest mit neuen Angriffswellen – allerdings mit veränderter Taktik.

Russland konnte sein Raketenarsenal seit Januar Angaben des ukrainischen Militärgeheimdienstes zufolge teilweise wieder auffüllen. Im Herbst drohe daher eine neue Angriffskampagne auf zivile Infrastruktur. Allerdings dürften dabei weniger Raketen als letztes Jahr zur Verfügung stehen und dafür mehr Drohnen eingesetzt werden.

Das schreibt das Institute for the Study of War (ISW) in seinem täglichen Lagebericht.

Der Sprecher des militärischen Nachrichtendienstes (GUR), Vadym Skibitskyi, sagte demnach am 28. August, dass die russischen Streitkräfte noch insgesamt 585 Raketen mit einer Reichweite von mehr als 500 km in ihrem Bestand hätten. Zuletzt legte die ukrainische Seite im Januar Zahlen zu den russischen Raketenbeständen vor. Im Vergleich ergibt sich folgendes Bild:

  • 270 ballistische Iskander-Raketen und Marschflugkörper (+126 gegenüber Januar)
  • 140 seegestützte Kalibr-Marschflugkörper (+81)
  • Rund 100 Kh-101/Kh-55/Kh-555-Marschflugkörper (-18)
  • Rund 75 ballistische Kinzhal-Raketen (+22)
  • 150 Kh-22/32-Raketen (-12).

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Auch wenn unklar ist, wie präzise die Zahlen sind, zeigen sie doch, dass Russland zumindest teilweise sein Arsenal aufstocken konnte. Dies sei möglich geworden, indem Russland im Frühjahr im Vergleich zum Winter die Intensität der Angriffe gesenkt habe, so der GUR-Sprecher.

Zwar habe es nach wie vor kontinuierlich Angriffe auch auf die zivile Infrastruktur gegeben, jedoch mit deutlich weniger Raketen als zuvor.

Auf dem Höhepunkt der Kampagne im Herbst habe Moskau bis zu hundert Raketen in einem einzelnen Angriff eingesetzt. Gleichzeitig ist das Land laut dem ukrainischen Geheimdienst aber nur in der Lage, rund hundert neue Raketen im Monat zu produzieren.

Ein Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Oberst Jurij Ihnat, sagte, dass Russland seine Raketenproduktion zwar erhöht habe, aber nicht genug, um die gleiche Intensität der Angriffe wie im Herbst und Winter 2022 aufrechtzuerhalten. 

Russland wird seine Angriffstaktik ändern

Dennoch geht der Geheimdienst davon aus, dass Russland seine Raketenangriffe ab Ende September oder Anfang Oktober wieder intensivieren wird. Moskaus Armee führe bereits eine Aufklärungskampagne durch und identifiziere mögliche Ziele sowie Schwachstellen in der ukrainischen Luftverteidigung, so der GUR-Sprecher Skibitskyi.

Wieder dürfte dabei auch die Energieinfrastruktur der Ukraine ins Zielkreuz geraten. Laut dem Geheimdienstbericht kämen bei den erwarteten Angriffswellen im Herbst dann allerdings nur noch zehn bis 30 Raketen zum Einsatz.

Diese sollen dann allerdings von zahlreichen iranischen Shahed-Drohnen begleitet werden, heißt es in dem Bericht weiter. Diese baut Russland anderen Berichten zufolge bereits nach. Sie sollen dafür sorgen, die ukrainische Luftabwehr zu überlasten, sodass die Raketen dann ihr anvisiertes Ziel treffen.

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