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Kinder in einer britischen Grundschule.

© imago images/Hans Lucas

Ohne juristische Folgen: Britische Mädchen- und Jungenschulen dürfen künftig Transschüler ablehnen

Die konservative Regierung in Großbritannien will mit neuen Regelungen für die Wahl 2024 punkten. Transgender sind dabei ein beliebtes Thema.

Die konservative britische Regierung nutzt eine Debatte über Geschlechteridentität zunehmend zum Stimmenfang. Mädchen- und Jungenschulen in Großbritannien dürften künftig Transschüler ablehnen, berichtete die Zeitung „Telegraph“ am Dienstag. Den Rektorinnen und Rektoren drohten keine juristischen Folgen.

Lehrkräfte können sich zudem weigern, Schülerinnen und Schülern mit selbst gewählten Pronomen zu bezeichnen, schrieb das konservative Blatt unter Berufung auf Regierungsquellen weiter.

2024 wird in Großbritannien gewählt, die regierenden Tories liegen in Umfragen deutlich hinter der sozialdemokratischen Labour-Partei.

Als Transmenschen oder Transgender werden Personen bezeichnet, die sich dem Geschlecht, das ihnen bei Geburt zugeschrieben wurde, nicht zugehörig fühlen.

Derzeit arbeiten Bildungsministerin Gillian Keegan und die Gleichstellungsbeauftragte Kemi Badenoch an Richtlinien für den Umgang mit Transschülerinnen und -schülern.

Zuvor wurde ein starker Anstieg von Jugendlichen mit Transidentität verzeichnet: Demnach meldete der Gesundheitsdienst NHS zuletzt innerhalb eines Jahres mehr als 5000 Personen an die zuständige Einrichtung, vor einem Jahrzehnt waren es weniger als 250.

Konservative Politiker werfen Schulen vor, die Identifizierung von Schülern als Transmenschen zu fördern und so die Zahl der Jugendlichen anzutreiben, die eine Geschlechtsanpassung anstreben.

Die Diskussion über die geschlechtliche Identität hat zuletzt Fahrt aufgenommen. Die schottische Regionalregierung will gegen ein Veto aus London ein liberales Gendergesetz durchsetzen, mit dem unter anderem die Pflicht für ein medizinisches Gutachten als Voraussetzung für eine Änderung des Geschlechtseintrags entfällt. (dpa)

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