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Experten sind sich einig: Der geringe Abstand zwischen den Flugzeugen ließ keinen Spielraum für Fehler.

© USAF/SWNS/action press

Videos zeigen Vorfall zwischen USA und China: Kampfflugzeuge kommen sich gefährlich nahe

Für eine Konfrontation zwischen zwei Militärfliegern machen sich China und die USA gegenseitig verantwortlich. Aufnahmen zeigen den Zwischenfall aus verschiedenen Perspektiven.

Über dem Südchinesischen Meer ist es im Dezember zwischen den Luftwaffen Chinas und der USA zu einem Zwischenfall gekommen. Zwei Videos zeigen den Vorfall aus den verschiedenen Perspektiven der beiden Länder.

Die US-Luftwaffe warf China vor, ein J-11-Kampfflugzeug habe sich am 21. Dezember bis auf drei Meter einem Aufklärer vom Typ RC-135 mit etwa 30 Personen an Bord genähert und es zu einem Ausweichmanöver gezwungen, um eine Kollision zu vermeiden.

Ein Sprecher des chinesischen Militärs wies diese Darstellung als irreführend zurück und warf den USA vor, internationales Recht sowie Warnungen missachtet zu haben.

Ein Video des US-Kommandos Indo-Pazifik zeigt das chinesische Kampfflugzeug, das links neben und leicht über dem US-Jet fliegt und sich allmählich der Nase des Flugzeugs nähert, bevor es sich entfernt.

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Laut dem chinesischen Kommando verlief der Vorfall jedoch anders. Wie CNN aus einem Bericht der Nachrichtenplattform „China Military Online“ zitiert, sei es der US-Jet gewesen, der „seine Fluglage abrupt geändert und das chinesische Flugzeug nach links gezwungen“ habe. Weiter heißt es: „Ein solches gefährliches Annäherungsmanöver beeinträchtigte die Flugsicherheit des chinesischen Militärflugzeugs ernsthaft.“

Das chinesische Kommando veröffentlichte ein eigenes Video. Darin wirkt es so, als würde sich der US-Jet dem Kampfflugzeug nähern und hinter ihm fliegen.

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Experten für Militär und Luftfahrt erklärten nach Sichtung der beiden Videos gegenüber CNN, der chinesische Jet sei eindeutig im Unrecht gewesen. Es habe keinen Grund gegeben, dem US-Flugzeug derart nahe zu kommen.

„Die 135 befand sich im internationalen Luftraum und ist ein großes, langsames, nicht manövrierfähiges Flugzeug. Es liegt in der Verantwortung des sich nähernden kleineren, schnellen und manövrierfähigen Flugzeugs, Abstand zu halten und nicht beide Flugzeuge in Schwierigkeiten zu bringen“, sagte Peter Layton, ein ehemaliger Offizier der Royal Australian Air Force.

Experte widerspricht chinesischer Darstellung

Robert Hopkins, ein pensionierter Offizier der US-Luftwaffe, der ähnliche Aufklärungsjets flog, widersprach ebenfalls der chinesischen Interpretation der Ereignisse.

"Die (chinesische) Antwort ist so weit von der Realität entfernt, dass sie fiktiv ist. Ein unbewaffnetes Flugzeug von der Größe eines Verkehrsflugzeugs verwandelt sich nicht aggressiv in ein flinkes bewaffnetes Kampfflugzeug", sagte Hopkins gegenüber CNN.

Die Reaktion der USA ist reines Theater und erzeugt unnötigerweise ein übertriebenes Gefühl der Gefahr.

Robert Hopkins, pensionierter Offizier der US-Luftwaffe

Dem US-Militär warf er vor, den Vorfall zu übertreiben, wenn es behaupte, der US-Jet habe "Ausweichmanöver" durchführen müssen. Den Begriff bezeichnete er als "übertrieben dramatisch".

„Das ist nichts anderes als ein Autofahrer, der seine Position anpasst, um einen vorübergehenden Eingriff in die Fahrbahn durch einen anderen Fahrer zu vermeiden“, sagte Hopkins. „Die Reaktion der USA ist reines Theater und erzeugt unnötigerweise ein übertriebenes Gefühl der Gefahr“.

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Der geringe Abstand zwischen den beiden Flugzeugen ließ den Experten zufolge wenig Spielraum für Fehler. "Flugzeuge mit 500 Meilen pro Stunde mit feindlichen Absichten nahe beieinander fliegen zu lassen, ist generell unsicher", sagte Blake Herzinger, Experte für Verteidigungspolitik im indopazifischen Raum gegenüber CNN.

"Auf diese Entfernung kann ein unerwartetes Manöver oder ein Ausrüstungsproblem in weniger als einer Sekunde einen schrecklichen Unfall verursachen", so Herzinger. Aufgrund der derzeitigen militärischen Beziehungen zwischen den USA und China könnten Unfälle schnell in eine bewaffnete Konfrontation umschlagen.

Auf diese Entfernung kann ein unerwartetes Manöver in weniger als einer Sekunde einen schrecklichen Unfall verursachen.

Blake Herzinger, Experte für Verteidigungspolitik

Das chinesische Kommando erklärte, der US-Aufklärungsjet sei "in der Nähe von Chinas Südküste und den Xisha-Inseln“, im Westen als Paracelsus-Inseln bekannt, geflogen, wo Peking militärische Anlagen errichtet hat. Das US-Kommando erklärte wiederum, der Jet habe sich im internationalen Luftraum befunden und führe "rechtmäßig Routineoperationen durch".

China beansprucht fast das gesamte Chinesische Meer als eigenes Hoheitsgebiet. Teile des Chinesischen Meeres werden jedoch auch von Vietnam, den Philippinen, Malaysia, Taiwan und Brunei als eigenes Gebiet gewertet. Im Fall der unter chinesischer Kontrolle stehenden Paracelsus-Inseln erheben auch Vietnam und Taiwan Besitzansprüche.

China fordert USA zum Dialog auf

Der neue Chef der Auslands-Abteilung in der Kommunistischen Partei Chinas, Wang Yi, forderte die USA zum Dialog mit der Volksrepublik auf. Fehler, die während des Kalten Krieges gemacht wurden, müssten vermieden werden, hieß es in seiner ersten öffentlichen Erklärung seit Übernahme der neuen Aufgaben.

Die USA und China sollten einen Weg finden, um mit gegenseitigem Respekt, friedlicher Koexistenz und einer für beide Seiten gewinnbringenden Zusammenarbeit die bilateralen Beziehungen wieder auf den richtigen Weg zu bringen.

Wang war Ende Dezember von Qin Gang, einem Vertrauten von Präsident Xi Jinping, als Außenminister abgelöst worden. Es wird aber erwartet, dass er eine bedeutende Rolle im Politbüro spielen wird, dem Gremium, in dem die wichtigsten Entscheidungen des Landes gefällt werden. (Tsp, Reuters)

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