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Ethnologin ihrer selbst. Annie Ernaux in einem Urlaubsfilm aus den 1970ern mit ihren zwei Söhnen.

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Tagesspiegel Plus

Super8-Filme von Annie Ernaux: Anfänge einer Nobelpreisträgerin

Das literarische Werk von Annie Ernaux beruht auf autobiografischen Erinnerungen. Der Dokumentarfilm „Die Super8 Jahre“ ergänzt ihre Romane nun um Familienbilder.

Von Andreas Busche

Die Erfindung der Super8-Kamera brachte Ende der 1960er Jahre ein neues filmisches Genre hervor, das „Home Movie“. Plötzlich waren Filmkameras (relativ) erschwinglich, die Popularität bescherte Herstellern wie Kodak und Bell & Howell einen ungeahnten Aufschwung. Die handlichen Geräte wurden zum Statussymbol, weil mit ihrer Verbreitung ein jüngeres gesellschaftliches Phänomen der Nachkriegsjahre einherging: die Entstehung einer prosperierenden Mittelschicht. Eine Aufsteigerklasse aus dem Milieu des Beamtenbürgertums und der höheren Dienstleistungsgesellschaft. Super8-Filme waren Zeugnisse dieser sozialen Mobilität.

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