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Schlüsselrolle: Nina Hoss als tschechische Regierungschefin Alena Kovac.

© Attila Szvacsek/Prime Video

Neue Staffel von „Tom Clancy’s Jack Ryan“: Das ultimative Feindbild

Jack Ryan ist die amerikanische Antwort auf James Bond. Der CIA-Agent muss diesmal die Rückkehr der alten Sowjetunion verhindern.

Der Fall des Eisernen Vorhangs und der Niedergang der Sowjetunion haben James Bond, den Geheimagenten Ihrer Majestät, vielleicht nicht in eine Identitätskrise gestürzt, seinen Actionfilmen aber den wohl ärgsten Widersacher genommen – einmal Ernst Stavro Blofeld außer Acht gelassen.

Ob „Liebesgrüße aus Moskau“, „Der Spion, der mich liebte“, „In tödlicher Mission“ oder „Der Hauch des Todes“ – der Kampf zwischen den beiden Supermächten, der nur durch den britischen MI6-Agenten nicht im dritten Weltkrieg endete, garantierte beinahe drei Jahrzehnte lang explosive Hochspannung für die Bond-Filme.

Nach 1989 bestanden die Gegner hauptsächlich aus Drogenbaronen, Medienmogulen, Waffenschiebern und im besten Fall aus Konflikten mit Nordkorea oder China. Mit dem von Russland begonnenen Ukraine-Krieges ist das ultimative Feindbild jedoch wieder zurück. Noch allerdings nicht für Ian Flemmings James Bond, dafür aber für den von Tom Clancy ersonnenen CIA-Agenten Jack Ryan. Am Mittwoch startet beim Streamingdienst Amazon Prime die dritte Staffel von „Tom Clancy’s Jack Ryan“.

Ins Fernsehen kam Jack Ryan im Jahr 2018 als Serienheld. Die Premierenstaffel von „Tom Clancy’s Jack Ryan“ beschäftigte sich mit dem damals aktuellen Großthema islamischer Terrorismus. In der Fortsetzung ging es um politische Machtkämpfen in Venezuela. Fest an Ryans Seite dabei: Ex-CIA-Vizedirektor James Greer (Wendell Pierce) und die CIA-Kämpfer Mike November (Michael Kelly) und Ding Chavez (Michael Pena).

Die bemerkenswerteste Rolle in der neuen Staffel hat indes mit Nina Hoss eine deutsche Schauspielerin. Sie spielt die tschechische Regierungschefin Alena Kovac, der eine Schlüsselrolle zwischen den beiden Machtblöcken zukommt.

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Denn mit der dritten Staffel betritt die Agentenserie die ganz große Bühne. Jack Ryan werden Informationen zugespielt, wonach ein militärisches Programm der Sowjets aus den letzten Jahren des Kalten Kriegs reaktiviert wurde. Das Ziel: die internationale politische Lage Stück für Stück so stark zu destabilisieren, dass die Sowjetunion als von aller Welt gefürchtete Großmacht wiederentstehen kann. Die Waffen der Wahl: Desinformation und Attentate. Der Codename der Mission: Sokol – übersetzt Falken.

Quereinsteiger im Außeneinsatz

Im Gegensatz zu James Bond ist Jack Ryan als Geheimagent im Außeneinsatz übrigens ein Quereinsteiger. Bei der CIA hat er als Fallanalyst angeheuert, der aus der Etappe heraus Berichte auswertet und Empfehlungen abgibt. In den Filmen und Serienstaffeln ist das freilich nicht mehr als eine Fußnote und höchstens eine Erklärung dafür, dass Ryan auch eine nachdenkliche Seite zugestanden wird. Im Einsatz jedoch gilt für ihn wie für alle Agenten im Feld: Erst schießen, nie fragen. Und dazu bekommen Ryan und seine Gefährten reichlich Gelegenheit.

Ex-Chef und guter Freund: James Greer (Wendell Pierce) steht fest an der Seite von Jack Ryan (John Krasinski).

© Philippe Antonello/Prime Video

Mit der Rückkehr des Ost-West-Konflikts geraten die Schauplätze in Europa wieder ins Zentrum. Das gilt für die Spionagedrehscheibe Wien ebenso wie für ehemalige Ostblock-Metropolen wie Budapest und Prag. Erneut verlaufen hier die Frontlinien der beginnenden Eskalation – und natürlich spielen auch die Ukraine, die Krim und das Schwarze Meer strategische Rollen.

Ebenso wie jene geheimen Forschungsstädte aus der Sowjetzeit. Immer wieder kehrt die Erzählung hierher zurück. Dort, wo für jene alten Männer, die nun der Welt erneut ihren Stempel aufdrücken wollen, alles begann. Eine schauspielerische Aufgabe, die James Cosmo und Peter Guinness, mit Hingabe meistern.

Über allem aber stehen ganz elementare Fragen für jeden besseren Agenten- und Spionage-Film. An welchen Idealen sollte man festhalten? Wer ist ein Verräter, wer ein Patriot? Wem kann man Vertrauen? Am Ende sind es die Entscheidungen, die zählen. Und das Gewissen ist zumeist ein besserer Ratgeber als Befehle. Aber das wissen Jack-Ryan-Fans ja schon.

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