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Erst „Spiegel“, dann „Focus“, dann?

© picture alliance/dpa/Horst Galuschka

„Zu hysterisch“: Jan Fleischhauer verlässt Reichelt-Portal, noch ehe er begonnen hat

Der Kolumnist wollte mit „Fleischauers Welt“ beim Video-Kanal „Nius“ auf Sendung gehen. Doch daraus wird nun nichts. Er sieht beim Sender nicht seine Vorstellung von Journalismus.

Die einen werden enttäuscht, andere wieder erleichtert sein. Der Kolumnist Jan Fleischhauer wird auf dem Videokanal „Nius“ nicht mit eigener Late-Night-Show auf Sendung gehen.

In seinem X-Account (früher Twitter) schreibt er, er habe heute, nach längeren Verhandlungen seinen Vertrag aufgelöst. „Es wird keine Sendung geben, nicht jetzt und nicht in Zukunft.“

Als Gründe nannte er, dass „Nius“ einen Journalismus verfolge, der sich mit seiner Vorstellung von Journalismus nicht vertrage. Was Fleischhauer damit meint, erklärt er genauer im Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“.

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Fleischhauer wollte demnach mit seinem wöchentlichen Format „Fleischauers Welt“ ein „liberales, konservatives, eindeutig nicht rot-grünes“ Programm machen. Ihn hätte die Idee von Nius überzeugt: „etwas aufzubauen jenseits des eher linksbestimmten Medienbetriebs in Deutschland“. Die Antwort auf Böhmermann sei „Reschke-Fernsehen“, und auf Reschke dann Sarah Bosetti. „Auf der anderen Seite gibt es praktisch nichts. Da ist eine Riesenlücke.“

Aber diese Lücke will beim Videokanal eben der frühere „Bild“-Chef Julian Reichelt besetzen, den Fleischhauer als „spiritus rector“ bezeichnet. Der habe sich mit dem „Nius“-Betreiber Frank Gotthardt gefunden.

Zu dessen und Reichelts Antrieb sagte Fleischhauer: „Wenn Sie ein Programm aufbauen wollen, das relevant ist, dann ist es eher ungünstig, wenn Sie den Menschen den ganzen Tag sagen: Morgen übrigens geht die Welt unter. Die meisten wollen auch nicht die ganze Zeit angeschrien oder wachgerüttelt werden.“ „Nius“ sei letztlich zu wenig entertaining - und zu hysterisch, sagte Jan Fleischhauer der „SZ“. Und vielleicht zu sehr Julian Reichelt, der weder links noch rechts neue Götter neben sich sehen will.

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